Neues Zentrum für Gefäßkrankheiten

Ein neues Kompetenzzentrum wird sich in Tirol der Erforschung von Gefäßkrankheiten widmen. In den ersten vier Jahren werden 17 Millionen Euro investiert. Gefäßkrankheiten sind oft für Behinderungen im Alter verantwortlich.

Die Menschen werden immer älter. Jedes Jahr steigt weltweit die Lebenserwartung um etwa drei Monate, sagt der Gefäßspezialist Stefan Kiechl von der Universitätsklinik Innsbruck. In Tirol kann man heute damit rechnen, gut 80 Jahre alt zu werden, in 20 Jahren liege man bereits bei etwa 90 Jahren. Das Problem dabei sei aber, dass diese neu hinzugewonnen Lebensjahre oft in Behinderung verbracht werden müssen, so Kiechl. Hauptsächlich verantwortlich dafür seien Gefäßkrankheiten und hier vor allem der Schlaganfall.

Stefan Kiechl

ORF/Hermann Hammer

Stefan Kiechl

Verlängerte Rehabilitationsphase

In einem Projekt an dem neuen Zentrum wird man sich der Rehabilitation nach einem Schlaganfall widmen. Derzeit ist es so, dass viele Patienten kurz nach einem Schlaganfall große Fortschritte machen, später aber nur mehr kleine. Die Forscher wollen daran arbeiten, dieses Zeitfenster zu verlängern oder später sogar noch einmal zu öffnen, sagt Kiechl, dem es mit seinem Team gelungen ist, das Kompetenzzentrum an Land zu ziehen.

Das Zentrum ist als langfristiges Projekt angedacht. Finanziert wird es zur einen Hälfte von der Öffentlichen Hand, das heißt vom Bund und den beteiligten Bundesländern Tirol, Wien und Salzburg. Zur anderen Hälfte wird das Zentrum von Wirtschaftsbetrieben finanziert und unterstützt. In dem Zentrum werden im Endausbau laut Kiechl 60 bis 80 Forscher und 30 Firmen zusammenarbeiten. Ein besonderes Augenmerk soll auf Nachwuchsforscher gelegt werden.

Zahlreiche weitere Projekte

In dem Zentrum wird man neben der Rehabilitation vor allem daran forschen, die Gefäßalterung zu bremsen und die Gefäßgesundheit bis ins höhere Alter aufrecht zu erhalten. So soll weiter an der Wirkung von Spermidin geforscht werden, auch im Hinblick auf Demenzerkrankungen - mehr dazu in Tiroler Forscher entdecken Jungbrunnen. Weitere Projekte sollen sich mit der Entwicklung von blutverdünnenden Medikamenten ohne Blutungsrisiko oder mit Stoffen im Blut beschäftigen die bisher nicht bekannte Hinweise auf die Gesundheit eines Menschen liefern können.