Seilbahnchef Hörl will Kampf gegen Alpenverein

Seilbahnchef Franz Hörl hat am Montag zu einem Rundumschlag gegen Alpenverein und Umweltorganisationen ausgeholt. Der Alpenverein bot im Gegenzug einen Dialog an, blieb aber bei der Forderung nach Ausbaugrenzen für Skigebiete.

Die Tiroler Seilbahnbetreiber orteten am Montag eine negative Stimmung im Land. Zwar zeigten sie sich erfreut über die Fortschreibung des Seilbahnprogrammes - mehr dazu in Seilbahnprogramm wird verlängert, die Ablehnung der Skiverbindung St.Anton - Kappl sitze aber tief. In den letzten zwei, drei Monaten hätten Kräfte wie der Alpenverein, die CIPRA (Anm. Internationale Alpenschutzkommission) und NGO’s leichtes Tun gehabt, weil sich die Seilbahner nicht wehren wollten, so Hörl. Sie sollten sich jetzt aber „warm anziehen“, jetzt würden die Seilbahner zurückschlagen, so Hörl.

Kampfansage

Seilbahnchef Franz Hörl teilte am Seilbahntag gegen den Alpenverein aus.

Zwei Tage zuvor habe er sein Skigebiet aufgesperrt, berichtete Hörl weiter, etwa 50 Skitourengeher seien da gewesen. Ihre Interessensvertreter wie eben der Alpenverein würden den Seilbahnern aber dauernd ausrichten lassen, was sie alles schlecht machen, „warum also sind sie dann auf meiner Piste?“, erboste sich Hörl. Alle Seilbahner müssten gemeinsam kämpfen, so der Tiroler Seilbahnverteter.

Alpenverein will Dialog

Auf diese kämpferischen Ansagen reagierte der Alpenverein am Dienstag mit einem Angebot zum Dialog. Es gehe um die Zukunft des ganzen Landes, erklärte Alpenvereins-Generalsekretär Robert Renzler. Gegeneinander zu „schießen“ bringe nichts, der Alpenverein sehe sich nicht als Gegner des Tourismus, sondern als Teil davon, so Renzler. Gerade für den Intensiv-Tourismus sei in den letzten Jahren viel weitergegangen, meinte er.

Kein Stillstand in Tirol

So habe es seit 2005 mehr als 100 Erweiterungen in den Tiroler Skigebieten gegeben. Der Alpenverein verlangte deshalb Endausbaugrenzen. Eine neue Kampagne gemeinsam mit den Alpenvereinen in Deutschland und Südtirol soll den Wert und die Schönheit der Alpen in den kommenden Jahren besonders herausstreichen, verbunden mit der Forderung nach dem Erhalt naturbelassener Bergregionen, so Renzler - mehr dazu in Gemeinsam für den Schutz der Alpen.

Stillstand herrsche in Tirol nicht, im Gegenteil, fügte Renzler hinzu. Man müsse sich zusammensetzen und das Beste für die Zukunft herausholen. Der Alpenverein sieht hier den Ball bei der Politik - sie müsse letztlich den Rahmen festlegen für die Gesamtentwicklung des Landes - und für eine intakte Naturlandschaft.