Köche und Kellner neu auf Mangelberufsliste

Ab 2019 gelten Köche und Kellner als Mangelberufe. So sollen Arbeitnehmer aus dem Ausland leichter nach Österreich kommen. Neben der bundesweiten Liste soll es für die Länder regional unterschiedliche Mangelberufslisten geben.

Bis auf Wien und Burgenland soll es für die Bundesländer auch eigene, regionale Mangelberufe geben. Für Tirol sind sieben Mangelberufe vorgesehen, neben dem Kellner sollen hier auch Wirtschafter und andere Hotel- und Gaststättenfachleute, Techniker für Datenverarbeitung, Elektromechaniker, Maurer, Maler und Anstreicher und nicht-diplomierte Krankenpfleger für Tirol auf der neuen Mangelberufsliste stehen. Darauf soll sich die schwarz-blaue Regierung verständigt haben.

Mangelberufsliste

Für Arbeitsplätze der Mangelberufsliste können Arbeitnehmer aus Drittländern leichter nach Österreich geholt werden. Die Liste soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Reform Tropfen auf dem heißen Stein

Für diese regional unterschiedlich fehlenden Arbeitskräfte soll es für ganz Österreich 300 Arbeitsplätze für Ausländer geben. Das wäre allerdings nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, allein in Tirol fehlen derzeit knapp 600 Kellner - mehr dazu in Tourismusbetriebe suchen dringend Mitarbeiter.

Auch die Köche finden sich neu auf der bundesweiten Mangelberufsliste, für sie gibt es derzeit über 700 freie Stellen in Tirol, erklärte das AMS Tirol am Montag. Auf der bundesweiten Mangelberufsliste gibt es allerdings kein 300-Plätze-Limit. Die bundesweite Liste soll künftig anstatt bisher 27 Berufen 45 Berufe enthalten.

Neue Voraussetzungen

Im Zuge der Reform werden auch die Voraussetzungen für die Rot-Weiß-Rot-Karte geändert. So soll die monatliche Gehaltsgrenze für Unter-30-Jährige von 2.565 Euro auf 2.052 Euro gesenkt werden. Auch der bisher erforderliche gültige Mietvertrag für Antragssteller aus dem Ausland soll gestrichen werden.

Freude bei Wirtschaft, Kritik von Gewerkschaft

Über die Maßnahme der Bundesregierung zeige man sich in der Wirtschaft erfreut, erklärte Alois Rainer, der Fachgruppenobmann der Sparte Gastronomie der Wirtschaftskammer. Die Mangelberufsliste helfe den Unternehmern, ihren Service bieten zu können. Scharfe Kritik kommt dagegen von der Gewerkschaft, diese Reform schaffe nur die Möglichkeit, billige Arbeitskräfte aus dem Ausland zu holen, erklärte Philip Wohlgemuth, der Tiroler ÖGB-Vorsitzende. Gute Arbeitsbedingungen würden den Personalmangel im Tourismus schnell lösen, derzeit würden die Arbeitnehmer im Tourismus „wie Zitronen ausgepresst“.

Die Reform soll kommende Woche im Parlament beschlossen werden. Die neue Mangelberufsliste und die Regionallisten sollen dann ab 1.1.2019 in Kraft treten.

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