Haselwanter-Schneider neue Liste-Fritz-Chefin

Andrea Haselwanter-Schneider ist am Samstag mit 98,3 Prozent der Stimmen zur neuen Obfrau der Tiroler Oppositionspartei „Liste Fritz“ gewählt worden. Haselwanter-Schneider tritt damit die Nachfolge von Fritz Dinkhauser an.

Beim Bürgertag der Liste Fritz bei der Villa Blanka in Innsbruck wurde die 50-jährige Haselwanter-Schneider von den Delegierten zur neuen Obfrau gewählt. Andrea Haselwanter-Schneider tritt damit in die Fußstapfen von Parteigründer Fritz Dinkhauser, der am Donnerstag seinen Rückzug aus der Politik verkündet hatte - mehr dazu in Dinkhauser gibt Parteiführung ab.

Andrea Haselwanter-Schneider beim Wahlkampfauftakt der Liste Fritz

APA/EXPA/Johann Groder

Haselwanter-Schneider war Spitzenkandidat der Liste Fritz bei den Landtagswahlen 2018

Zweifache Spitzenkandidatin bei Landtagswahlen

Sie werde „demütig mit dieser Verantwortung umgehen“, meinte Haselwanter-Schneider nach Verkündung des Ergebnisses. Sie sei mit den Aufgaben und mit Fritz Dinkhauser gewachsen und durch Höhen und Tiefen gegangen. Die Diplom-Krankenschwester und promovierte Pädagogin war sowohl bei der Landtagswahl 2013 als auch beim Urnengang im heurigen Jahr als Spitzenkandidatin der Liste angetreten - mehr dazu in Liste Fritz: „Minimalziel“ erreicht.

Nach der Landtagswahl im heurigen Februar, bei der die Liste Fritz zwei Mandate und 5,46 Prozent erreichte, hatte sich Haselwanter-Schneider enttäuscht gezeigt. „Jetzt bin ich stolz darauf, es ist nicht selbstverständlich, zum dritten Mal in den Tiroler Landtag einzuziehen“. Die Liste Fritz sei eine „Partei der Mitte“ und eine stabile Kraft im Land, teilte Haselwanter-Schneider auch gegen die Tiroler Regierung aus: „Und diese lahme schwarz-grüne Regierung braucht uns als Ideenbringer und Herzschrittmacher wie einen Bissen Brot“.

Emotionaler Abschied von Dinkhauser

Dinkhauser hatte sich zuvor in emotionalen Worten und unter Standing Ovations von seinem Lebenswerk verabschiedet. „Ich mag euch von ganzem Herzen und will mit euch verbunden bleiben“, meinte er und fügte hinzu: „Etwas aufzugeben, was einem im Leben sehr viel bedeutet hat - das ist gar nicht so einfach, Freunde. Ich habe jeden Tag einen Kampf mit mir gehabt.“ Man müsse ein „Feuer haben im Leben, egal was man macht. Und dieses Feuer nach außen tragen“. Seine Nachfolgerin Haselwanter-Schneider legte der 78-Jährige den Delegierten warm ans Herz: Diese sei „schneidig und ein tolles Kaliber“.

Haselwanter-Schneider und Dinkhauser beim Bürgertag

Liste Fritz

Haselwanter-Schneider und Dinkhauser hatten jahrelang zusammengearbeitet

Hart ins Gericht ging Dinkhauser mit der Bundes-ÖVP und der türkis-blauen Regierung: „Es findet die Kastration des sozialen Erfolges dieser Republik statt“. Dabei gehöre Österreich „zur Elite in der Welt, was die Sozialsysteme betrifft“.

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