Achenseebahn vor Grundsatzentscheidung

Einen Rettungsanker für die Achenseebahn fordern jetzt parteiübergreifend Politiker von FPÖ, SPÖ und Grüne. Seitens des Landes sei man gewillt zu helfen, allerdings nicht ohne Gegenleistung, hieß es am Freitag.

Ungewöhnliche Einigkeit demonstrierten am Freitagvormittag Vertreter von SPÖ, FPÖ und den Grünen in Jenbach. LAbg Philip Wohlgemuth (SPÖ), Bundesrat Christoph Steiner (FPÖ) und der Gemeinderat Hermann Weratschnig (Die Grünen) trafen sich unter dem Motto „Rettungsanker jetzt für die Achenseebahn“ in Jenbach. Die Landesregierung wolle die Achenseebahn wohl an die Wand fahren lassen, wetterte Weratschnig, auch in Richtung der grünen Verkehrslandesrätin Ingrid Felipe.

Gleisanlagen müssen dringend saniert werden

Gefordert wird eine Soforthilfe, denn es sei fünf vor Zwölf. Um den Betrieb fürs Erste zu sichern wären rund 1,2 Millionen Euro notwendig. Es gehe vor allem um notwendige Reparaturen rund um die Gleissanierung bei den Flachstücken.

Anschließend sollte die komplette Modernisierung sprich Umstellung auf Elektrizität und der Gleisausbau bis Pertisau in Angriff genommen werden. Dann wäre die Achenseebahn ein vollwertiges fördergeldwürdiges öffentliches Verkehrsmittel. Diese Umstellung wird etwa 30 Millionen kosten.

Achenseebahn

ORf

Derzeit wird die Achenseebahn mit Kohle betrieben

Land will das Sagen haben

Die Achenseebahn ist derzeit kein öffentliches Verkehrsmittel sondern eine Tourismusattraktion. Damit wäre Landeshauptmann Günther Platter als Tourismus- und Finanzreferent gefragt. Gleichzeitig ist auch ÖVP Landeshauptmannstellvertreter Josef Geisler als Energiereferent zuständig, da es Pläne seitens der Achenseebahn gibt, auf Elektrizität umzustellen. Derzeit ist die Achenseebahn eine kohlebetriebene Dampfbahn.

Laut Josef Geisler sei man seit Wochen um eine Lösung bemüht und man wisse auch, dass die Zeit drängt. Sollte das Land Tirol hier mit finanziellen Mitteln einspringen, dann brauche es aber auch eine Gegenleistung, erklärte der Landesrat. Dies wäre eine Beteiligung des Landes mit dem Ziel, dass Gemeinden und Tirol gemeinsam die Mehrheit am Unternehmen hätten, so Geisler.

Bund würde mitfinanzieren

FPÖ-Bundesrat Christoph Steiner verwies darauf, dass Verkehrsminister Norbert Hofer bereit sei, bis zu 50 % des Investitionsvolumens zu übernehmen. Man sei an einer Lösung für die Achenseebahn interessiert. Allerdings müsse auch die Bahngesellschaft ihre Hausaufgaben erledigen und in einer Generalversammlung die Beteiligung des Landes ermöglichen so Geisler. Am Montag tagt der Aufsichtsrat der Achenseebahn.