Natura 2000: Nächste Nachnominierung aus Tirol
Die Europäische Union hatte von Österreich vor einigen Jahren in einem Mahnschreiben über 700 weitere Natura-2000-Schutzgebiete in Österreich gefordert, ein Zehntel davon sollte in Tirol sein. Längere Zeit war die Tiroler Landesregierung in Sachen Nachnominierungen uneins. Während Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) gegen neue Nominierungen war, setzte seine Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) auf weitere Gespräche - mehr dazu in Uneinigkeit bei Natura-2000-Nachnominierungen (tirol.ORF.at, 14.11.2017). Platter hatte damals im Vorfeld auf einen einhelligen Beschluss der Landeshauptleute verwiesen, keine neuen Nominierungen vorzunehmen.
Nominierung nur mit Zustimmung der Eigentümer
Es sei im Koalitionsübereinkommen festgehalten worden, dass neue Natura-2000-Gebiete nur infrage kommen würden, sofern es eine Zustimmung der Grundeigentümer gibt. Diese Zustimmung liege nun vor, daher werde die Nennung des Gebietes nach Brüssel weitergeleitet, so Platter. „Wir hoffen, dass mit diesem eingeschlagenen Weg eine Einigung mit der Europäischen Kommission zur Beilegung des Vertragsverletzungsverfahrens gegen Österreich zustande kommt“, so der Landeshauptmann.
Zum Schutz des Lebensraums nachnominiert
Nach den Osttiroler Gletscherflüssen, der Isel, der Schwarzach und des Kalserbachs, der Sinesbrunn in Tarrenz und dem Tiefen Wald in Nauders werden nun die Padeilemähder in Trins zum Schutz von Bergmähwiesen und des dort vorhandenen Lebensraums als Natura-2000-Gebiet nachnominiert.
Bergmähwiesen sind artenreiche Wiesen und Berglagen, die über 1.000 Meter Seehöhe derzeit extensiv bewirtschaftet werden. Sie werden somit kaum gedüngt. „Das Ziel ist es, die Bergmähwiesen zu erhalten und durch die weitere Pflege und Bewirtschaftung in ihrer Vielfalt zu fördern sowie die Aufforstung zu verhindern“, so Felipe.