Neue Lehrlingsausbildung in Tirol

Für Speditionslehrlinge gibt es seit dieser Woche eine Berufsschulausbildung in Tirol. Bisher mussten die angehenden Speditionskaufleute in die Steiermark fahren. Mit der Fachkräfteoffensive wurde das geändert.

Von Lebensmitteln über Pakete bis hin zu Holz müssen zahlreiche Güter über oftmals weite Strecken transportiert werden. Für die Vermittlung und Organisation dieser Transporte sind Speditionskaufleute zuständig. Zahlreiche Speditionsunternehmen in Tirol bilden Lehrlinge aus, diese mussten für den Unterricht in der Berufsschule bisher in die Steiermark fahren. Mit der ersten Tiroler Berufsschule in diesem Bereich soll auf die steigende Nachfrage von Eltern, Jugendlichen und den Tiroler Unternehmen nach einer näheren Ausbildung reagiert werden.

Speditionslehrlinge

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Die erste Klasse startete diese Woche mit dem Unterricht

Die Standortfrage sei wichtig bei der Auswahl des Lehrberufes, berichtete Roland Teissl, Landesschulrat im Berufsschulwesen von seinen Erfahrungen. Auch die Tiroler Speditionsunternehmen hätten das bemerkt, sie hätten deshalb darum gebeten, auch die schulische Ausbildung in Tirol durchzuführen.

Weniger Fahrzeit für die Lehrlinge

Mit zwei Klassen und über 30 Speditionslehrlingen startete die Berufsausbildung in dieser Woche in das erste Jahr. In ihren jeweiligen Betrieben haben die angehenden Speditionskaufleute bereits vor einigen Monaten mit der Lehre begonnen. Sie sind froh, dass sie für die Berufsschule in Tirol bleiben können.

Wochenlang in die Steiermark zu fahren sei sehr anstrengend, weil die Zugverbindungen von Tirol aus nicht sehr gut seien, erklärten etwa Nina und Michelle. Für den Weg in Steiermark und retour brauchten sie jede Woche an die zehn Stunden. Jetzt nach Innsbruck benötigen die meisten der Schüler maximal eine Stunde. Somit bleibe mehr Freizeit, die die Lehrlinge dann mit Familie, Freunden und Lernen verbringen könnten, so eine Schülerin.

Speditionslehrlinge

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Kostenvoranschläge und Zollformulare gehören zur Ausbildung der Speditionslehrlinge

Fit für Spedition und Logistik

Die neue Ausbildung wurde von Lehrpersonen gemeinsam mit Ausbildern aus Tiroler Transport- und Speditionsunternehmen zusammengestellt. Man erhoffe sich davon, eine enge Verbindung zwischen der Praxis und der Theorie zu schaffen, eben weil die Transportunternehmen die Lehrpläne mitentwickelt haben, erklärte Hannes Mayr, der Spartenobmann für Spedition und Logistik der Wirtschaftskammer.

So könne man sich in die Ausbildung einbringen und neue Inhalte oder zu verbessernde Inhalte umsetzen. Deshalb seien die Transportunternehmen über die Ausbildung in Tirol sehr froh, erklärte Mayr. Auf lange Sicht erhoffen sich die Betriebe von der Ausbildung in Tirol auch mehr Lehrlinge.