Bahntrasse durch Angath wird unterirdisch

Die Pläne für die neue Bahntrasse für den BBT-Zulauf im Unterland wurden verändert. Wie die Gemeinde Angath forderte, soll die Bahntrasse dort unterirdisch geführt werden. Auch in Langkampfen seien die Planungen auf einem guten Weg.

Schwierige geologische Verhältnisse am Angerberg sorgten dafür, dass andere Möglichkeiten für die neue Bahntrasse im Unterland gesucht werden mussten. Eine Variante davon führte oberirdisch durch Angath, das störte nicht nur die betroffene Gemeinde, sondern auch die Nachbargemeinde Angerberg. Dort befürchtete man ebenfalls den Bahnlärm - mehr dazu in ÖBB präsentieren Pläne für Unterinntalbahn.

Jetzt erklärte die ÖBB bei einem Regionaltreffen am Donnerstag, die Bahntrasse werde zur Gänze unterirdisch durch Angath geführt werden. Somit sei auch die Autobahnverlegung nicht mehr nötig. ÖBB-Projektleiter Arnold Fink erklärte, man habe in den vergangenen Wochen die Rückmeldungen genau geprüft und so eine verbesserte Planung erstellen können. Die Gemeinde Angath zeigte sich mit dem neuen Vorschlag zufrieden. Die Bauphase bringe zwar Belastungen für die Bevölkerung mit sich, eine offene Trasse hätte aber eine massive Verschlechterung der Lebensqualität für die Einheimischen mit sich gebracht, zeigte sich Bürgermeister Josef Haaser überzeugt.

Bahntrasse

ÖBB

Die neue Bahnstrecke wird Zulaufstrecke zum Brennerbasistunnel

Langkampfen teilweise noch unzufrieden

Auch Langkampfen war mit den zuletzt im Juni 2017 präsentierten Plänen nicht einverstanden. In Langkampfen sollen 20 Kilometer neue Bahnstrecke entstehen, auch ein Knotenpunkt mit der bestehenden Gleisstrecke ist hier vorgesehen. Dieser Knotenpunkt muss oberirdisch sein, die Befürchtungen der Anrainer waren aber, dass die neue Bahn deutlich höher geführt wird als die alte, und damit mehr Lärmbelastung verursacht. Jetzt teilten die ÖBB aber mit, dass die Bahn auf dem Niveau der alten Bahn fahren werde, berichtete Bürgermeister Andreas Ehrenstrasser auf Nachfrage von ORF Tirol.

Durch eine Streckenänderung werde die Trasse weiter in Richtung Süden verschoben, und sei damit weiter vom Siedlungsgebiet entfernt, erklärten die ÖBB. Mit dieser Änderung des Streckenverlaufes könne die Gemeinde Langkampfen leben, erklärte der Ortschef. Die neue Streckenführung entspreche in etwa den Vorstellungen der Gemeinde und der betroffenen Grundeigentümer.

Forderung nach unterirdischem Abschnitt

Unglücklich sei man dagegen über einen Bereich von knapp 1,5 Kilometern, dort soll die Trasse nach derzeitigem Stand in einer Wanne geführt werden. Diese offene Bauweise sei für die ÖBB vertretbar, nicht allerdings für die Gemeinde, so Ehrenstrasser. Der Landverbrauch werde hier für die Gemeinde nicht erfüllt, da im Falle der Errichtung dieser Wanne die Felder zerschnitte und die Landschaft sehr start veränderte werde, das würde zu einer erschwerten Bewirtschaftung führen, so der Bürgermeister. Man könnte die Trasse auch drei Meter tiefer führen, das sei allerdings eine Kostenfrage, so der Bürgermeister.

Er sei allerdings guter Dinge, dass sich auch dieser Punkt noch klären werde, spätestens mit der Umweltverträglichkeitsprüfung, hofft Ehrenstrasser. Nächste Woche finde in der Gemeinde Langkampfen ein Informationstreffen für Grundeigentümer, Gemeinderat und die direkten Anrainer statt.

Fertigstellung frühestens 2032

Laut Bundesbahnen könnte die Umweltverträglichkeitsprüfung im nächsten Jahr durchgeführt werden. Mit einer Fertigstellung des Großprojekts ist frühestens im Jahr 2032 zu rechnen. Während Österreich schon in die Planung geht, ist auf deutscher Seite noch nicht einmal die Trasse für eine neue Zulaufstrecke zum Brenner festgelegt.