Gedenken an dunkle Stunden Tirols
Vor 80 Jahren zogen in Innsbruck NS-Schlägertruppen aus, um die jüdische Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen – vier Männer überlebten die massive Gewalt nicht - mehr dazu in Novemberpogrome: Grausame Ausschreitungen.
Land Tirol
Als Mahnung an die Ereignisse vor 80 Jahren lud Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) am Samstag zu einer Gedenkveranstaltung ins Landhaus. Neben Günther Lieder, dem Präsident der Israelitischen Kltusgemeinde für Tirol und Vorarlberg, kamen auch Historiker der Universität Innsbruck zu Wort. Sie setzten sich im Zuge eines Forschungsprojekts intensiv mit den Tätern und Opfern des Novemberpogroms auseinandern.
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„Die wissenschaftliche Aufarbeitung dieser Ereignisse ist essentiell, um besser verstehen zu können, wie es zu einer derartigen Gewalteskalation kommen konnte. Denn nur so können wir dafür Sorge tragen, dass eine solche Unmenschlichkeit nicht mehr passiert“, betonte Platter in seiner Rede.
Gedenkreise nach Israel
Bei der Gedenkveranstaltung berichteten Landeshauptmann Günther Platter und seine Delegationsmitglieder auch von ihrer dreitägigen Israelreise - mehr dazu in Gedenkreise nach Israel gegen das Vergessen. Dort traf die Delegation auch auf Zeitzeugen. „Die Schicksale dieser Menschen haben mich sehr berührt und betroffen gemacht. Nie mehr wieder darf derartiger Hass unsere Herzen füllen, dürfen sich solche unmenschlichen Verbrechen wiederholen. Diese Reise war wichtig für die Aufarbeitung der Geschehnisse vor 80 Jahren, hier trägt das Land Tirol eine große Verantwortung“, mahnte Platter.
Beim Pogromdenkmal am Landhausplatz hielten die Teilnehmer ein gemeinsames Gebet und eine Gedenkminute ab. Die sieben Meter hohe Menora wurde 1997 errichtet und nennt die im Zuge des Gewaltexzesses vor 80 Jahren ermordeten Innsbrucker Juden: Josef Adler, Wilhelm Bauer, Richard Berger und Richard Graubart.