Metaller-KV: Warnstreiks in Tirol möglich
Ab Montag könnte es auch in Tirol Warnstreiks geben. Die Gewerkschaft will die zuletzt unterbrochenen Betriebsversammlungen wieder aufnehmen und die Beschäftigten zu möglichen Kampfmaßnahmen befragen. Die Tiroler Arbeitgeberseite spricht von überzogenen Forderungen. Die Streikdrohungen habe man bereits kommen gesehen, heißt es.
Gewerkschaft spricht von Populismus
Am Donnerstag haben die Metall-Gewerkschafter die Verhandlungsrunde in Wien gesprengt. 2,02 Prozent mehr sei gerade mal die Inflationsrate, damit wäre dies eine Null-Lohnrunde, wettert der Tiroler Gewerkschaft Robert Koschin. Nun werde man Arbeitskampfmaßnahmen beschließen. Zudem fühle man sich durch die Vorgangsweise der Arbeitgeber nicht ernst genommen, so Koschin: „Am Verhandlungstisch liegt keinerlei Angebot vor. Aber nach den Verhandlungen wird über die Presse bzw. durch ein Telefonat bekannt gegeben, dass sie doch bereit sind mehr zu zahlen. Das stört uns sehr. Das ist unanständig, wenn man während der Verhandlungen nichts sagt und dann glaubt, man kann mit Populismus arbeiten.“
Aktuelles Angebot liege bei 2,7 Prozent
Bernward Pichl von der Sparte Industrie der Tiroler Wirtschaftskammer spricht von überzogenen Forderungen seitens der gewerkschaftlichen Chefverhandler. Die liege bei fünf Prozent Plus. Der Vorschlag der Arbeitgeber sei ein fairer Kompromiss, sagt Pichl. Das aktuelle Angebot der Arbeitgeber liege bei 2,7 Prozent, rückwirkend per 1. November.
Man werde nun schauen müssen, welche Betriebe in welchem Ausmaß bestreikt werden. Der Streik sei schon lange in der Luft gelegen, so Pichl. Die Gewerkschaft fühle sich beim Arbeitsgesetz übergangen und glaubt das über die Kollektiv-Verhandlungen wieder wettmachen zu können, vermutet Pichl. In diesem Fall müsse sie sich allerdings an die Regierung wenden.