Nur wenige Martinigänse kommen aus Tirol
Stefan Hörtnagl in Gries am Brenner ist einer jener Bauern, die Gänse halten. Bei ihm haben in den letzten Monaten 30 Gänse die Weideflächen vollständig abgefressen, Gras ist das Hauptfutter der Tiere. Hörtnagl sagt, man sehe dabei, wie die Tiere über Nacht wachsen. „Sie grasen eigentlich besser als eine Kuh.“
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Die Tiere werden in diesen Tagen als „Tiroler Weidegänse“ in Bioqualität verkauft. Im Schnitt 4,5 Kilogramm wiegt das fünf bis sechs Monate alte Tier bei der Schlachtung. Die Konsumenten seien bereit, für gute Qualität den höheren Preis zu bezahlen, sagt Hörtnagl, der auch der Vertreter der Gänsehalter in der Tiroler Landwirtschaftskammer ist. Der Preis für eine Bio-Weidegans liege bei 20 Euro pro Kilogramm, bei konventioneller Fütterung seien es 15 Euro pro Kilogramm für eine heimische Tiroler Weidegans.
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Das große Schlachten vor Martini
Das Geschäft mit den Gänsen erreicht jetzt den Höhepunkt. Der Großteil der Tiere wird in den Tagen vor Martini geschlachtet, einige wenige bleiben noch bis Weihnachten auf den Höfen. 500 Tiroler Gänse können die 20 heimischen Gänsehalter heuer schlachten und verkaufen, die Nachfrage vor allem von Privatkunden ist weit größer. 80 Prozent der Tiere werden noch importiert, weiß Hörtnagl. Der Bedarf wäre riesig, aber es gebe zu wenige Landwirte, die erkannt hätten, dass es eine sehr schöne und gute Alternative am Grünland wäre.
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Die Qualität einer Gans erkennt man laut Hörtnagl vor allem an den Innereien. Der Magen soll eine dunkle Farbe haben und die Leber klein und fest sein. Wer heuer noch eine Martinigans aus Tirol haben will, ist zu spät dran. Bereits jetzt sollte man sich für nächstes Jahr vormerken lassen.