Hochwasser: Ein Toter in Südtirol

Die schweren Regenfälle und der starke Wind haben in Südtirol in der Nacht auf Dienstag ein Menschenleben gefordert, zwei Personen wurden verletzt. Die Unwetter sorgten auch für zahlreiche Stromausfälle.

In St. Martin in Thurn wurde ein Feuerwehrmann durch einen herabstürzenden Baum getroffen. Er erlitt tödliche Verletzungen, teilte das Land in einer Aussendung mit.

In Mühlwald verletzte ein umstürzender Baum einen Mann. In Schlanders wurde eine junge Frau in einem Auto verletzt, das von einem Felsbrocken getroffen wurde. Beide trugen mittelschwere bis schwere Verletzungen davon.

Zum Teil schwere Stromausfälle

Durch das Umstürzen einiger Bäume kam es zur teilweisen oder vollständigen Unterbrechung der Stromversorgung in zahlreichen Gemeinden wie etwa in Badia, Ulten und Schnals. Bis zu 20.000 Personen waren von dem Stromausfall betroffen, am Dienstagabend waren immer noch 5.500 Südtiroler ohne Strom.

Die Gemeinde Altrei im Südtiroler Unterland wird noch zwei Wochen ohne Trinkwasser bleiben, weil umgestürzte Bäume im Fleimstal die Wasserleitung beschädigt haben.

Im Verlauf der Nacht sind die Pegel der Flüsse langsam, aber stetig zurückgegangen, teilte das Land mit. Aufgrund des starken Windes fiel in mehreren Gemeinden die Stromversorgung aus, da Äste auf die Leitungen gefallen waren. Dadurch brach teilweise auch das Telefonnetz zusammen. 2.745 Rettungskräfte waren in der Nacht im Einsatz. 1.950 davon waren Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren.

Im Pustertal gab es am Dienstagvormittag noch Probleme auf der Eisenbahnlinie, die zwischen Innichen und Lienz weiterhin gesperrt war. Die Feuerwehren waren in Innichen noch bei rund 100 überschwemmten Kellern im Einsatz. Am Brenner blieb die Staatsstraße vorerst weiterhin gesperrt. Auf der Brennerautobahn (A22) war in beide Richtungen jeweils eine Spur befahrbar. In Klausen verlegte eine Mure die Staatsstraße, sie musste im Bereich des öffentlichen Schwimmbads gesperrt werden.

Am Stilfser Joch sitzen 180 Personen fest

Circa 180 Personen, darunter Touristen und Personal von Hotels, sitzen seit Samstag am Stilfserjoch, dem Gebirgspass in den Ortler-Alpen zwischen der Lombardei und Südtirol, fest. Wegen eines heftigen Schneepasses sind alle drei Zugangsstraßen zum Pass mit einer Höhe von 2.757 Meter unterbrochen, berichteten italienische Medien.

Das Stilfserjoch ist der höchste Gebirgspass in Italien und der zweithöchste asphaltierte Gebirgspass der Alpen. Es verbindet Bormio im Veltlin (Lombardei) mit Prad im Vinschgau (Südtirol). Im Veltlin kam es zu mehreren Erdrutschen. Die Veltliner Skiortschaft Santa Caterina Valfurva ist vom Rest der Welt abgeschnitten, berichteten italienische Medien. In Trentino wird nach einer Person gesucht, die im Levico-See vermisst ist. In der Trentiner Thermalortschaft Levico mussten 70 Personen ihre Wohnungen verlassen.