25 Jahre Weltcup hat das Ötztal geprägt
Das Ötztal war mit seinen Liften und dem Gletscherskigebiet in Sölden schon vor den Weltcuprennen beliebte Urlaubsdestination. Mit den Weltcuprennen und den damit verbundenen TV-Bildern vom ersten Schnee der Saison konnten aber zweifelsohne neue Märkte erschlossen werden, sagt Jakob Falkner, Touristiker und Miteigentümer der Bergbahnen in Sölden.
Anita Wachter gewann Premierenrennen
1993 dominierte bei den Damen Anita Wachter in Sölden, bei den Herren stand Franck Piccard ganz oben am Treppchen.
Bekanntheitsgrad sukzessive gesteigert
Das war seinerzeit auch notwendig, denn Mitte der 1990er-Jahre zeigte die Nächtigungsstatistik im Ötztal auch einige Jahre nach unten, um dann aber wieder steil anzusteigen. Parallel zu den Weltcuprennen gelang es im Ötztal mit hochrangig besetzten Kongressen oder aufwendigen Inszenierungen wie Hannibal laufend neben Zuschauern vor allem internationale Presse anzulocken. Eine Marketingstrategie, die Früchte trug und Geld in die Tourismuskassen spülte.
AQUA DOME –Tirol Therme Längenfeld
Das gesamte Tal ist mittlerweile bespielt
Es mache Freude, wenn man merkt, dass Dinge funktionieren und es läuft, so Jakob Falkner gegenüber ORF Tirol. Aber die große Herausforderung sei, dass man dann nicht locker lässt und dran bleibe. Diese Strategie haben er und seine Mitstreiter im Ötztal konsequent verfolgt und auch umgesetzt - mit dem Ziel, das gesamte Ötztal zur Marke zu machen. 2004 folgte die Eröffnung der Therme in Längenfeld. Eine Millioneninvestition folgte dann sechs Jahre später am Eingang des Ötztals mit der Area47. Parallel dazu wurde natürlich ständig auch in die Infrastruktur der Skigebiete sowie der Beherbungsbetriebe investiert. Man sei hier am neuesten Stand, so Falkner.
Area 47
Zuerst Geld verdienen, das man dann wieder sinnvollen investieren kann. Falkner macht kein Gehemnis daraus, dass es Weltcup, Hannibal, der Ötztal Rad Marathon und letztendlich auch die James Bond Inszenierungen sind, die vor allem dazu dienen, jenes Geld zu verdienen, um das Tal weiter für Gäste attraktiv zu gestalten. Derzeit zählt man 3,8 Millionen Nächtigungen, allein 2,8 Millionen im Winter. Sölden liegt in dieser Statistik im Winter österreichweit nach Wien auf dem zweiten Platz mit 1,8 Millionen.
Hannibal sölden
Weiter internationale Märkte im Visier
Waren es seinerzeit in erster Linie Gäste aus Deutschland und den Niederlanden, die im Ötztal ihren Urlaub verbracht haben, sind es laut Falkner derzeit 15 Märkte, die für den Tourismus derzeit relevant sind. Er ist aber überzeugt, dass es Luft nach oben gibt.
APA/Jakob Gruber
Mit der James Bond Welt oben am Gletscher hat man seiner Meinung nach jedenfalls einen besonderen Coup gelandet. Diese seien in der NBC-Morgenshow genauso großes Thema gewesen wie bei Al Jazeera und zahlreichen Medien auf der ganzen Welt, so Falkner. Dabei steht der Bond-Inszenierung im ewigen Eis der erste Winter noch bevor. Derweil hat man aber im Ötztal schon das nächste Ziel vor Augen - den Zusammenschluss mit dem Pitztaler Gletscher. Doch dafür müssen noch etliche behördliche Hürden genommen werden.
APA/Jakob Gruber
Stefan Lindner; tirol.ORF.at