Südtirol wählt heute seinen Landtag
Am Sonntag werden die 35 Sitze im Landtag neu vergeben. Um die Mandate rittern 14 Listen mit insgesamt 420 Kandidaten. Beim bisher letzten Urnengang ging die Südtiroler Volkspartei (SVP) mit 45,7 Prozent und 17 Mandaten als erste über die Ziellinie. Zweitstärkste Kraft wurden die Südtiroler Freiheitlichen mit 17,9 Prozent und sechs Mandaten, gefolgt von den Grünen (8,7 Prozent, drei Mandate) und der Süd-Tiroler Freiheit (7,2 Prozent, drei Mandate). Dahinter landete die sozialdemokratische Partito Democratico (PD) mit 6,7 Prozent und zwei Mandaten.
Die wichtigsten Parteien im Überblick
Die SVP von Landeshauptmann Arno Kompatscher will die Autonomie festigen. Von der Debatte um die Doppelstaatsbürgerschft profitieren wollen die Freiheitlichen und die Süd-Tiroler Freiheit. Neu bei dieser Wahl ist die Liste des früheren 5-Sterne-Politikers Paul Köllensperger. Er will mit Bürgernähe und dem Abbau von Privilegien punkten. Die Grünen wollen hingegen ökosoziale Akzente setzen und so verhindern, dass die SVP künftig mit der rechten Lega regiert. Letztere könnte stimmenstärkste italienische Partei werden.
Südtirol wählt
Die regierende Südtiroler Volkspartei mit Arno Kompatscher hat vor fünf Jahren die absolute Mehrheit verloren. Umfragen zufolge wird es schwierig, diese zurückzuerlangen.
Mehr Wahlberechtigte als 2013
Wahlberechtigt sind alle Südtiroler, die am 21. Oktober das 18. Lebensjahr vollendet haben und in die Wählerlisten eingetragen sind. Zudem müssen sie seit vier Jahren in der Region Trentino-Südtirol ansässig sein und in der Provinz Bozen ihren Wohnsitz haben. Per Brief können alle Südtiroler wählen, die im Ausland leben, oder sich am Tag der Wahl nicht in Südtirol befinden. Die Zahl der Wahlberichtigten ist im Vergleich zum Urnengang 2013 gestiegen - damals waren 400.961 Menschen zur Wahl zugelassen.
Erste Ergebnisse in der Nacht auf Montag
Die Wahlämter werden am Sonntag von 7.00 bis 21.00 Uhr geöffnet haben. Im Unterschied zum Urnengang vor fünf Jahren wird diesmal unmittelbar nach Wahlschluss mit der Auszählung begonnen. Mit einem vorläufigen Endergebnis ist dann in der Nacht auf Montag bzw. im Laufe des Montags zu rechnen.
APA/Land Südtirol
Landeshauptmann Arno Kompatscher (SVP) gab sich Sonntagvormittag bei der Stimmabgabe in seiner Heimatgemeinde Völs am Schlern betont gelassen. Er vertraue darauf, dass die Wähler eine „gute und verantwortungsvolle Entscheidung“ treffen werden, so der 47-Jährige vor Journalisten. Er rief alle Wähler dazu auf, von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen.