Man kann im Notfall nichts falsch machen

Am Tag der Reanimation findet am Dienstag im Landeskrankenhaus Hall der Aktionstag Notfall statt. Die Menschen sollen dadurch angeregt werden, beherzt Erste Hilfe zu leisten. Es gehe vor allem darum, Ängste abzubauen.

Viele Menschen seien sehr offen diesem Thema gegenüber, sagt Barbara Leimser, Leiterin des Notfallschulungsteams am Krankenhaus Hall. Es brauche aber noch viel mehr Menschen, die beherzt und schnell Erste Hilfe leisten. Egal ob Notrufnummern wählen oder Herzdruckmassage: Jeder könne helfen, und eine wichtige Botschaft sei, so Leimser: „Wir können dabei nichts falsch machen. Es ist alles richtig, was wir tun, nur wir müssen etwas tun.“

Ersthelfer entscheidend für Genesungsverlauf

Wie schnell geholfen wird, entscheidet nicht nur über Leben oder Tod sondern auch über den weiteren Genesungsverlauf. Wenn Patienten gute Ersthelfer haben, kommen sie besser versorgt ins Krankenhaus und müssen weniger lange auf der Intensivstation bleiben, unterstreicht Leimser. Das sei eine große Erleichterung für die weiterführende Behandlung und könne auch Pflegefälle verhindern.

Leimser Barbara Notfalltag Kinder Puppe

Tirol Kliniken

Bereits die letzten beiden Aktionstage wurden gut angenommen

Fotos und Videos verhindern rasche Erste Hilfe

Ein zunehmendes Problem bei Notfällen sind sogenannten Gaffer und Passanten, die Fotos machen und filmen. Einsatzkräfte der Rettung, Polizei sowie Feuerwehr würden dadurch immer öfter behindert. Viele seien sich dessen nicht bewusst, es komme auch immer wieder zu Anzeigen. Wir müssen das noch mehr in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken, sagt die Leiterin des Notfallteams in Hall.

Aktionstag Notfall

Von 9.00 bis 16.00 Uhr können Interessierte im Foyer des Landeskrankenhauses Hall an Workshops und Vorträgen teilnehmen.

Es gebe im Notfall nur zwei Möglichkeiten: sich zurückhalten, wenn bereits genug Helfer vor Ort sind, oder tatsächlich etwas tun.

Ein weiteres aktuelles Notfallthema sind Vergiftungen. Gerade Jugendliche seien damit konfrontiert, wenn sie beginnen am Partyleben teilzuhaben. Viele Pillen und Drogenmischungen werden im Internet bestellt und könnten nicht mehr zugeordnet werden. Über dieses Thema aber etwa auch über Vergiftungen im Haushalt und Kindernotfälle können sich Interessierte am Dienstag informieren, Erste Hilfe bzw. Reanimationen ausprobieren und damit Ängste abbauen.