Freiwillige sorgen für glückliche Kühe

Eine ganze Woche haben Freiwillige auf der Farnkaseralm in der Wildschönau gearbeitet. Nach dem Almabtrieb beseitigen sie Steine und Sträucher von den Weideflächen, damit die Kühe nächstes Jahr wieder genügend Gras fressen können.

Auf der 250 Hektar großen Farnkaseralm hätte er im Sommer 50 Milchkühe und zwischen 30 und 40 Jungtiere zu versorgen, erläuterte Alminger Robin Silberberger aus Auffach. Doch Steine in der Wiese erschweren den Kühen im Sommer das Leben, und das Wachstum von Büschen verdrängt Bergblumen und Kräuter.

Früher habe es auf den Almen je nach Größe ein bis drei Almputzer gegeben, die bereits im Frühling gleich nach der Schneeschmelze gekommen wären und sich darum gekümmert, dass keine Stauden wachsen können und Steine entfernt. Die hätten sich regelmäßig darum gekümmert, daher sei das früher nie so viel Arbeit gewesen.

Bergwaldprojekt Farnkaseralm

ORF

Alminger Robin Silberberger erklärt den Freiwilligen, wo sie arbeiten könnne

In den letzten Jahrzehnten habe sich keiner mehr solche Almputzer leisten können, erklärte Silberberger. Und er allein könne sich nicht um 250 Hektar Fläche kümmern. Daher sei er froh über diese Bergwalprojekt des Alpenvereins. Er sei durch Zufall auf dieses Projekt gestoßen, mittlerweile sei es das siebente Projekt. Er habe keines davon bereut, da die Teilnehmer motiviert seien.

Steine entfernen, Sträucher umschneiden

Steine werden von der Weidefläche entfernt, Stauden umgeschnitten und damit Haufen gemacht. Das seien die Hauptarbeiten, schildert Alminger Robin Silberberger.

Die meisten der acht Teilnehmer dieses Bergwaldprojekts des Österreichischen Alpenvereins haben in ihrem Alltag wenig bis gar nichts mit der Almwirtschaft zu tun. Sie sind als Buchhalter oder Lohnverrechner tätig, sind Pensionisten oder arbeiten beispielsweise an der Universität in Wien.

Bergwaldprojekt

Elisabeth Kopp

Beim „Schwenden“ befreien die Freiwilligen die Weidefläche von Sträuchern

Statt irgendwo am Meer die Sonnenstrahlen zu genießen, schleppen sie in ihrem Urlaub - in dem Fall von 7. bis 13. Oktobr - lieber Steine und entfernen Büsche. Viele von ihnen sind nicht zum ersten Mal bei dem Projekt dabei – beispielsweise der Pensionist Franz Neumüller aus Pregarten in Oberösterreich. Es sei eine interessante und wichtige Arbeit, da die Kulturlandschaft gepflegt werde.

Alminger beim Überleben helfen

Der Alminger könne mit Unterstützung der Gruppe leichter überleben, begründete Franz Neumüller seine Bereitschaft, an dem Projekt mitzuarbeiten.

Platz machen für Blumen und Kräuter

Elisabeth Kopp hat sich zusammen mit ihrem Freund für das Projekt gemeldet. Sie ist als Biologin an der Universität für Bodenkultur in Wien tätig. Die Gruppe habe in den letzten Tagen viele Tonnen Geröll bewegt und unzählige Büsche entfernt, die Wiesenkräutern und –blumen den Platz wegnehmen. „Die umgeschnittenen Büsche werden aufgehäuft, liegengelassen und in zwei Jahren abgebrannt“, so Kopp.

Arbeit in Gruppe macht Spaß

Die Arbeit in der Gruppe mache ihr großen Spaß, da man auch den Fortschritt sehen könne, meint Elisabeth Kopp.

Gruppengeist und Zusammengehörigkeitsgefühl

Auch Projektleiterin Lisa Loidolt ist nicht zum ersten Mal dabei. Es sei für sie immer wieder erstaunlich, wenn sie merke, wie schnell sich ein Gruppengeist und ein Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Teilnehmern, die sich großteils zuvor nicht kannten, entwickle.

„Macht schon großen Spaß“

Auch Projektleiterin Lisa Loidolt macht die Arbeit großen Spaß und sie sehr zufrieden, wie sie im ORF-Interview sagt.

Nächstes Jahr werde sie wieder dabei sein, um zu sehen, wie sich die Flächen, die sie heuer freigemacht hätten, entwickelt hätten, versprach Lisa Loidolt. Und Alminger Robin Silberberger hat da absolut nichts dagegen, wie er erklärte. Von ihm aus könne die ganze Gruppe wiederkommen, zeigte er sich für die Arbeit der Freiwilligen dankbar.