Asiaten entdecken Südtiroler Fotomotive

In der Südtiroler Gemeinde Villnöss befinden sich beliebte Fotoziele für asiatische Touristen. Das Ranui-Kirchlein mit den Geislerspitzen ist eines der begehrten Objekt. Bei weitem nicht alle Einheimischen sind über diesen Foto-Tourismus glücklich.

Als die Dolomiten 2009 Unesco-Weltnaturerbe wurden, hat das Phänomen in Villnöss begonnen. Von den 145.000 Nächtigungen in Villnöss entfallen mittlerweile 5.000 auf Asiaten. Der Präsident der Tourismus Genossenschaft Villnöss, Franz Messner, zeigt sich erfreut über die große Zahl der Nächtigungen in den Randzonen. Die Asiaten seien in der Zeit von Mai bis Mitte Juni und von Mitte September bis Mitte Oktober eine wichtige Gästeschicht, da sie die Betten füllen würden.

Begehrte Fotomotive für Asiaten

Von Villnöss aus nur wenige Kilometer taleinwärts, in St. Peter, reiht sich schon in den Morgenstunden ein Stativ neben das andere. Das Ranui-Kirchlein mit den Geislerspitzen ist das Objekt der Begierde der Fotografen. Die Tourismus Genossenschaft Villnöss hat dafür eine eigene Plattform errichtet, damit die Fototouristen nicht die Wiesen betreten.

Villnöss

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Schon in den frühen Morgenstunden werden die Stative aufgebaut

Manche Asiatinnen haben sogar ihr Brautkleid im Gepäck. Eine Firma aus Bozen organisiert rund um das Kirchlein professionelle Shootings.

Geislerspitze

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Die Dolomiten sind Weltkulturerbe

Aber weit weitem nicht alle Gäste bleiben mehrere Tage hier. Weltenbummler wie etwa zwei Südkoreaner wollen in zwei Jahren 70.000 Kilometer mit ihrem Auto schaffen und bleiben nur kurz in Villnöss.

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Hinweisschild soll Gäste in richtige Bahnen lenken

Weniger erfreut über den immer größer werdenden Ansturm ist Laura Runggatscher. Sie führt den Ansitz Ranui, zu dem auch das berühmte Kirchlein gehört. Die Familie hat mittlerweile einen eigenen Zugang ausgewiesen und Schilder aufgestellt, dennoch verirren sich immer wieder Touristen in das private Gelände.

Ranui-Kirche in Villnöss

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Laura Runggatscher an ihrem Ansitz Raniu

Es sei ein ständiges Kommen und Gehen. Auch ihre Gäste würden diese Unruhe wahrnehmen. Sie müsse sich überlegen, wie man diesen Ansturm in Griff bekommen könne, so Laura Runggatscher. Südtirol will internationaler werden, den richtigen Weg dafür muss es aber wohl erst finden.