„profil“ überlegt Klage gegen Festspiele

In der Causa Erl dürfte sich eine weitere juristische Nebenfront auftun. Das Nachrichtenmagazin „profil“ prüft rechtliche Schritte gegen den interimistischen künstlerischen Leiter der Festspiele, Andreas Leisner.

Der Herausgeber des „profil“, Christian Rainer, bestätigte gegenüber dem ORF Tirol einen Bericht der Bezirksblätter, dass er einen Anwalt beauftragt habe, um rechtliche Schritte gegen den künstlerischen Leiter der Tiroler Festspiele Erl zu prüfen. Weiters fordert er diesen zu einem öffentlichen Widerruf auf, andernfalls werde er klagen.

Äußerungen bei Pressekonferenz

Andreas Leisner hatte bei einer Pressekonferenz vergangene Woche angebliche Zahlungen durch profil an Zeugen für Aussagen gegen Gustav Kuhn in den Raum gestellt. Bei der Pressekonferenz hatten sich Künstler hinter den inzwischen beurlaubten Kuhn gestellt. Dabei sagte Leisner, dass er Informationen habe, die den Verdacht nahe legen, dass es zu solchen Geldangeboten gekommen sei - auch im Fall des „profil“. Deshalb wolle er sich nun auch an die Staatsanwaltschaft wenden - mehr dazu in Erl: Mitarbeiter gegen Kuhn-Suspendierung.

„profil“ weist Geldflüsse kategorisch zurück

Selbstverständlich habe „profil“ niemals entsprechende Geldleistungen oder Sachleistungen gegenüber irgendjemandem im Umfeld der Tiroler Festspiele Erl auch nur angeboten, „weder für Aussagen, noch für einen Spin, noch für sonst etwas“. „In meinen 20 Jahren als ‚profil‘-Herausgeber und Chefredakteur hat es selbstverständlich niemals einen derartigen Vorgang gegeben“, so Rainer. „Ich kann mich allerdings auch nicht erinnern, dass so etwas jemals zuvor behauptet wurde“, ergänzte der Herausgeber.

Auf Nachfrage bei den Tiroler Festspielen Erl heißt es, dass die Aussagen von Leisner bei besagter Pressekonferenz im Konjunktiv gehalten gewesen seien. Weiters habe Leisner noch nicht wie angekündigt wegen angeblicher Geldflüsse für Informationen geklagt, weil er mit anderen Dingen beschäftigt gewesen sein.

Dem suspendierten künsterlichen Leiter der Festspiel Erl, Gustav Kuhn, werden unter anderem sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch vorgeworfen. Er selbst wies das immer wieder zurück.

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