Causa Kuhn: Stiftungsrat bleibt bei Beschluss

Gustav Kuhn bleibt bis auf Weiteres von der künstlerischen Leitung der Festspiele Erl und von den Dirigaten entbunden. Das hat Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) am Samstag bestätigt. Man warte die Entscheidung der zuständigen Institutionen ab.

Am Freitag haben sich sieben Künstler und Angestellte der Festspiele Erl in einer Pressekonferenz mit der Botschaft „Wir wollen Gustav Kuhn zurück“ an die Öffentlichkeit gewendet. Ein Sprecher der Solisten sagte, man fühle sich durch die Suspendierung Kuhns vom Stiftungsrat der Festspiele hintergangen, da dies seiner Ansicht nach einer Vorverurteilung gleichkomme – mehr dazu in Erl: Mitarbeiter gegen Kuhn-Suspendierung

Entscheidungen abwarten

Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP), gemeinsam mit Festspielpräsident Hans Peter Haselsteiner und Bundesvertreter Jürgen Meindl im Stiftungsvorstand, betonte am Samstag, man werde bei der Entscheidung bleiben und abwarten, was in den Institutionen, die zu entscheiden haben, entschieden wird. Dies seien die Staatsanwaltschaft, das Gericht und die Bundesgleichbehandlungskommission. So lange keine Ergebnisse vorliegen, bleibe der Beschluss des Vorstands aufrecht, Gustav Kuhn sowohl von der künstlerischen Leitung als auch von den Dirigaten zu entbinden.

Gustav Kuhn ist mit schwerwiegenden Anschuldigungen konfrontiert. Im Juli haben sich erstmals fünf Künstlerinnen namentlich zu Wort gemeldet und in einem offenen Brief sexuelle Übergriffe und Missbrauch durch Gustav Kuhn angeklagt - mehr dazu in Offener Brief: Massive Vorwürfe gegen Kuhn.

Mitte Februar 2018 veröffentlichte der Blogger Markus Wilhelm auf seiner Website dietiwag.org damals noch anonyme Vorwürfe, die von „modernem Sklaventum“ über Verdacht auf Lohndumping bis hin zu sexueller Belästigung durch Kuhn reichten.