Straßenbahnschienen für Rad-WM abgedeckt

Straßenbahnschienen sind auch für Radprofis eine Gefahr. Die Veranstalter wollen Stürze bei hohen Geschwindigkeiten verhindern. Deshalb bringen die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) an mehreren Stellen Abdeckungen an.

Die Gefahr, die von Schienen für Radfahrer ausgeht, dürfte vielen aus dem Alltag bekannt sein. Einmal hineingeraten, lässt sich ein Sturz häufig nicht mehr vermeiden. Deutlich mehr Risiko entsteht, wenn die Teilnehmer und Teilnehmerinnen bei der Rad-WM entlang der Schienen mit Geschwindigkeiten von 50 km/h und mehr unterwegs sind. Deshalb müssen in Innsbruck Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Rund einen Kilometer an Schienen decken die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) für die Wettbewerbe ab.

Maria-Theresien-Straße

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Die Schienen in der Maria-Theresien-Straße müssen für die Rennen verklebt werden

Abdeckungen an mehreren Stellen

Damit keine Sturzgefahr besteht, werden alle Schienenbereiche, die von den Radfahrern längs befahren werden, abgedichtet, sagt Roland Gabl, Leiter der Bautechnik der IVB. Das betreffe bereits am Start-Wochenende einen Teil der Höttinger Au im Bereich der Layrstraße auf zirka 20 bis 30 Metern. Auch die Schienen auf der Maria-Theresien-Straße zwischen Anichstraße und der Triumphpforte werden ab dem 25. September abgedeckt. In der Museumstraße im Bereich der Sillgasse wird die Abdeckung immer kurz vor den Rennen platziert und nicht verklebt. Die Fahrer kreuzen die Schienen dort in einem Winkel, der nach Einschätzung der Veranstalter ungefährlich für sie ist.

Kunststoffeinsatz und Folie verklebt

Die Abdeckung besteht aus einem Kunststoffprofil, das in die Rille der Schiene gelegt wird, und einer Klebefolie mit rauer Oberfläche. Diese ist einen halben Meter breit und wird mit dem Einsatz in der Rille und dem Asphalt verklebt. Nach der WM könne man die Abdeckung einfach wieder entfernen, so Gabl: „Der Kleber ist sehr leicht zu lösen. Die Folie wird einfach abgezogen, das Profil wird herausgenommen und der restliche Kleber bleibt auf der Fahrbahn und fährt sich mit dem Individualverkehr ab.“ Gefahr entstehe dadurch keine, versichert Gabl.

Schienenabdeckung für Rad-WM

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Der Kunststoffeinsatz und der Asphalt werden mit einer Folie verklebt

Alternativen und Tests

Man habe sich zuerst eine Option angesehen, die in der Schweiz bei der Tour de France zur Anwendung kam, jedoch habe man sich für eine günstigere Variante entschieden, bei der pro Laufmeter Schiene zwischen 50 und 60 Euro an Kosten entstehen, erklärt Gabl. Einbußen bei der Funktionalität soll es dadurch keine geben. „Wir haben im Sommer zirka sechs Wochen lang einen Versuch im Bereich der Defreggerstraße gemacht und diese Probephase hat sich als sehr erfolgreich herausgestellt", erzählt Gabl.

Ersatzbusse und Umleitungen

Die Straßenbahnen können während der Rad-WM in den Bereichen mit verschlossenen Schienen nicht fahren. Dort soll es Ersatzbusse geben. „Bereiche, die von der Rad-WM nicht betroffen sind, werden selbstverständlich mit dem Schienenverkehr bedient“, sagt Gabl. Nach der WM der soll der Innsbrucker Schienenverkehr schnell wieder planmäßig fahren. Die Abdeckungen werden entfernt und Radfahrer müssen wieder Acht auf die Schienen geben.

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