210 Mio. Euro für Innsbrucker Biotech-Firma

Das zweitgrößte deutsche Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim übernimmt für 210 Mio. Euro die Biotechnologie-Firma ViraTherapeutics. Das Innsbrucker Unternehmen ist auf die Krebsbehandlung mit Viren spezialisiert.

ViraTherapeutics entstand vor etwa fünf Jahren aus der Medizinischen Universität Innsbruck heraus. Ziel ist es, mit Hilfe von bestimmten Viren Krebszellen zu identifizieren und zu zerstören. Die restlichen Krebszellen sollen durch die Viren so verändert werden, dass sie für das menschliche Immunsystem angreifbar werden - mehr dazu in Boehringer investiert in Tiroler Krebsforschung.

In vorklinischen Modellen seien gute Ergebnisse erzielt worden, erklärt Knut Elbers, der für Boehringer Ingelheim in Zukunft bei ViraTherapeutics federführender Managing Director sein wird. Das Biotech-Unternehmen mit 19 Beschäftigten soll in Innsbruck weiter wie bisher arbeiten.

Entscheidung für Innsbruck

Innovation finde immer dort statt, wo es eine bestimmte Anzahl von forschungsorientiert denkenden Personen gebe. Daher habe sich Boehringer für Innsbruck entschieden, so Elbers.

Umfangreiches Engagement in Österreich

Boehringer Ingelheim ist sowohl in Forschung als auch in Produktion sehr stark in Österreich engagiert. In Wien wurde die gesamte Krebsforschung des Unternehmens konzentriert. Derzeit investiert der Konzern in Wien rund 700 Mio. Euro für eine neue Biotech-Produktionsanlage, in der Arzneimittelwirkstoffe auf der Basis genveränderter Zellen produziert werden sollen.

Firmensitz von Boehringer Ingelheim

Boehringer Ingelheim

Firmensitz von Boehringer Ingelheim

Hunderte Millionen für Biotech-Unternehmen

Im vergangenen Jahrzehnt investierten große Pharmaunternehmen immer wieder hohe Summen in Biotech-Unternehmen in Österreich. 2010 ließ der britische Pharmakonzern GlaxoSmithKline (GSK) damit aufhorchen, für Lizenzen von Affiris - ein Alzheimer-Impfstoff - und Apeiron - ein Enzym zur Behandlung von Lungenversagen - bei erfolgreicher Entwicklung bis zu 666 Mio. Euro zahlen zu wollen.

Ende 2014 übernahm der Schweizer Pharmakonzern Roche das österreichische Biotechnologieunternehmen Dutalys für bis zu 590 Millionen US-Dollar (509,76 Mio. Euro).

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