Völser Pflegekonzept bietet „Heimat“

Die Marktgemeinde Völs hat das Pflege- und Betreuungssystem auf neue Beine gestellt. Mit einem Mitarbeiterpool werden alle Dienstleistungen von der mobilen Pflege über Kurzzeitpflege bis hin zum betreuten Wohnen aus einer Hand angeboten.

In Tirol sind die Gesundheitsdienste Völs eine Art Vorreitermodell, von dem vor allem die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen profitieren. Die wesentliche Neuerung beim Völser Modell ist, dass es nun für alle Pflegeangebote einen großen Mitarbeiterpool gibt, erklärte Pflegeleiter Gotthard Kindl. Jeder arbeitet in jeder Dienstleistung. Für die betreuten Personen bedeutet das, dass sie bei einem Wechsel von der mobilen Pflege in den stationären Bereich das Betreuungspersonal schon kennen. Dadurch sei die Veränderung nicht allzu groß.

Gesundheitsdienste Völs

ORF

Das Haus der Gesundheitsdienste Völs

Völser Modell als Vorreiter

Die Völserinnen und Völser können über das Haus der Gesundheitsdienste alle Angebote buchen, von der mobilen über die Kurzzeit- bis hin zur stationären Pflege. Dies sei zwar kein grundlegend neues Modell, in Tirol sei man aber schon ein Stück weit Vorreiter, so Kindl.

Für verschiedene Lebenslagen gerüstet

Herr Salzer beispielsweise wird zuhause vom mobilen Pflegedienst betreut. Wenn seine Frau im Herbst auf Kur geht, wird der demenzkranke Mann für einige Wochen ins Pflegeheim kommen und dort von vertrautem Pflegepersonal betreut. Für seine Ehefrau ist das eine große Erleichterung: „Das Pflegepersonal kennt meinen Mann und er kennt sie. Dann bin ich beruhigt, und er kann auch beruhigt sein“, erklärte Elisabeth Salzer.

Für die Pflegekräfte ist der Dienstwechsel zwischen Station und mobiler Hauspflege zwar anstrengend aber abwechslungsreich, sagt Pflegerin Anita Gastl. Vor allem den alten Menschen komme das Konzept sehr zugute: „Man kennt sich teilweise schon jahrelang, es ist ein bisschen Heimat“.