Nach schwerem Unfall verurteilt

Zu einer sechsmonatigen Freiheits- sowie einer Geldstrafe ist am Dienstag ein Autolenker verurteilt worden. Der Mann war im Mai auf der Inntalautobahn nach einem waghalsigen Fahrmanöver gegen einen Bus gefahren. Vier Personen wurden verletzt.

Im Gerichtssaal waren sich alle Anwesenden einig. Der Unfall am 23. Mai im dichten Frühverkehr auf der Inntalautobahn hätte viel schlimmer ausgehen können. Ein Video der Überwachungskamera des Amraser Tunnels zeigte, wie das Auto des 31-jährigen Angeklagten kurz nach dem Tunnel von der ganz rechten Fahrspur plötzlich nach links ausscherte. Er fuhr knapp vor einem Tanklaster über den mittleren Fahrstreifen und stieß in die rechte Seite eines Reisebusses, der auf der Überholspur unterwegs war.

Unfall mit Bus Inntalautobahn

zeitungsfoto.at

Der Bus wurde durch die Kollision auf die Mittelbegrenzung geschleudert und rutschte aufrecht auf ihr 100 Meter weiter, ehe er zum Stillstand kam. Im Bus war eine 35-köpfige Reisegruppe des Seniorenbundes Mutters am Weg zum Königssee. „Ich hatte Angst, dass wir umkippen,“ schilderte der Busfahrer vor Gericht.

Fast im rechten Winkel gegen Bus gefahren

„Ich saß vorne neben dem Busfahrer angeschnallt. Wir sind hinter einem Lkw gefahren, da sehe ich, wie ein schwarzes Auto fast im rechten Winkel in uns hinein fährt. Nach dem Unfall war es im Bus mucksmäuschenstill“, erzählte die Reiseleiterin, die bei dem Unfall schwer verletzt wurde und operiert werden musste. Auch zwei weitere Frauen im Bus sowie der Beifahrer des 31-jährigen Unfalllenkers wurden verletzt - mehr dazu in Fünf Verletzte bei Busunfall auf A12. Der Schaden am Bus beträgt 260.000 Euro.

Unfall mit Bus Inntalautobahn

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Es tue ihm leid, sagte der Angeklagte vor Gericht. Wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Gemeingefährdung wurde er schuldig gesprochen. „Dieses Fahrmanöver war eine Harakiri-Aktion“, befand der Richter. Sechs Monate Haft auf Bewährung und 2.800 Euro Strafe wurden verhängt. Zudem muss der Mann 1.000 Euro Teilschmerzensgeld und 50.000 Euro Teilschadenersatz bezahlen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.