Zangerl gegen geplante Einsparungen bei AUVA

Arbeiterkammer-Präsident Erwin Zangerl (ÖVP) lehnt den Sparkurs, den die Bundesregierung der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) verordnet, ab. Der Weg in die Zwei-Klassen-Medizin würde dadurch beschleunigt.

„Man kann nicht am System sparen, ohne bei den Menschen zu kürzen, egal, wie sehr die PR-Maschinerie der Regierung dies auch beteuern mag“, warnte Zangerl am Freitag in einer Aussendung vor diesem - wie er meinte - stümperhaften Vorgehen: „Letztlich wird nur von einer Tasche in die andere umgeschichtet, denn jede Entlastung muss von jemand anderem bezahlt werden.“

„Verunsicherung auf höchstem Niveau“

„Es sind einmal mehr die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Zeche bezahlen müssen, während die Unternehmen entlastet werden. Das versteht Türkis-Blau unter Reformen: Millionengeschenke an die Industrie auf Kosten aller“, so Zangerl. Die Folgen seien noch völlig offen, das sei stümperhaft und keine Reform, sondern Verunsicherung auf höchstem Niveau, wie Zangerl betonte.

Schlimm werde es für Familien mit Kindergartenkindern, Schülern oder Studenten, betonte Zangerl. Hier sei geplant, 15 Millionen Euro jährlich auf Kosten der Kinder und Jugendlichen und deren Eltern einzusparen. Diese Streichung bedeute jedoch konkret, dass Kinder und Jugendliche nicht mehr automatisch unfallversichert wären.

Finanzierungsprobleme für andere Spitäler vermutet

Wegen der geplanten Umschichtungen zugunsten der AUVA prophezeite Zangerl enorme Finanzierungsprobleme für die anderen Spitäler. „Der besondere Pauschalbetrag in Höhe von 150 Millionen Euro für die Krankenhäuser soll gestrichen werden. Woher diese fehlenden Mittel dann kommen sollen, wird nicht gesagt“, so Zangerl.

Schon derzeit fehle es in vielen Gesundheitsbereichen an den nötigen Mitteln, was viele Patienten bereits zu spüren bekämen. Einsparungen würden die Lage verschärfen und den Weg in eine Zwei-Klassen-Medizin beschleunigen, so der AK-Präsident.

AUVA soll 430 Mio. Euro einsparen

Von den ursprünglich geforderten 500 Millionen soll die AUVA nun rund 430 Mio. Euro einsparen. Davon sollen 135 Mio. Euro in der Verwaltung und durch Kooperationen hereingebracht werden und 295 Mio. Euro aus Querfinanzierungen von versicherungsfremden Leistungen, die die AUVA derzeit erbringt, wurde bei der Pressekonferenz erläutert - mehr dazu in "Struktur-, nicht Gesundheitsreform“ (news.ORF.at)