Tiroler Meisterschaft im Totznhacken

Der fast ausgestorbene Brauch des Totznhackens soll wieder belebt werden. Dafür findet am 1. September die Tiroler Meisterschaft im Totznhacken statt, der Sieger erhält 500.000 Groschen.

Das Totznhacken war bis Anfang der 1980er Jahre in vielen Innsbrucker Stadtteilen bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. Mit dem Spruch „Bittschön, der Herr, setzen’S an Groschen ins Kreisl, mei Totzen singt wia a Tannenmeisl!“ wurden Passanten aufgefordert einen Groschen zu setzen.

Einfaches Spiel mit einfachen Regeln

Dieser wurde auf dem mit Kreide gezogenen Kreis auf den Boden gesetzt. Dann brauchte man einen kleinen Metallkegel, den Totzen, der mit einer Schnur umwickelt wird. Durch einen kräftigen Schwung aufwärts und Niederwerfen auf den Boden - eben das Hacken - wurde der Kegel in kreisende Bewegung gebracht.

Freddy Püls

privat

Zum Totznhacken braucht man nur einen Totzen und eine Schnur, wie Fredy Püls zeigt

Nun musste die Münze aus dem Kreis gehackt werden. Landete die Münze außerhalb des Kreises und tanzte, „sang“ der Totzen konnte man sich die Münze behalten. Speziell in den Innsbrucker Stadtteilen Hötting und St. Nikolaus wurde viel Totz’ngehackt.

Freddy Püls

privat

Der legendäre „Bürgermeister“ von St. Nikolaus, Fredy Püls, zeigt auch mit 85 Jahren noch, wie der Totzn richtig geworfen wird

In Radio Tirol gab es jahrzehntelang die satirische Sendung „Der Totzenhacker“, die das Totznhacken zudem bekannt machte. Eine Bubenstimme, die zu Beginn immer den Totzenhackerspruch aufsagte, war übrigens der bekannte Schauspieler Hans Brenner, der als Kind in St. Nikolaus den Spruch ins Mikrofon rief.

Tiroler Meisterschaft am 1. September

Im Rahmen des Hopfgartner Weinfestes veranstaltet die Kulturbande am 1. September eine Tiroler Meisterschaft für die besten Totznhacker des Landes. Das Turnier ist mit 500.000 Groschen - das sind ca. Euro 353,- - dotiert, Anmeldungen sind erwünscht unter info@kulturbande.at.