Platter: Umwegtransit vermeiden

Im letzten ORF Tirol Sommergespräch ist Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) Gast von Chefredakteur Robert Unterweger. Sie behandeln Themen wie Koalitionsbildung, Transitfrage, Wohnbau und Platters Zukunft in der Politik.

Der Tiroler Landeshauptmann steht nicht erst seit seiner Wiederwahl im Februar vielen Herausforderungen gegenüber. Die Transitfrage, leistbares Wohnen oder auch die Pflege beschäftigen den ÖVP-Politiker. Aufhören will der 64-Jährige in den nächsten fünf Jahren nicht, wie er sagt: „Wenn man so eine Zustimmung erhält, dann hat man den Auftrag für fünf Jahre hart zu arbeiten für Tirol“.

Günther Platter beim ORF Tirol Sommergespräch mit Robert Unterweger

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Robert Unterweger im ORF Tirol Sommergespräch mit Landeshauptmann Günther Platter

Qual der Wahl

Mit allen möglichen Koalitionspartnern habe er nach der Landtagswahl ernsthafte Sondierungsgespräche geführt, so Platter. Die SPÖ habe sich schnell selbst aus dem Spiel genommen und die FPÖ sei personell noch nicht bereit für eine Koalition gewesen. Mit den Grünen habe die ÖVP in der Vergangenheit schon eine Vertrauensbasis aufgebaut und gute Arbeit geleistet, weshalb die Entscheidung für Platter letztlich klar gewesen sei. Konflikte zwischen ÖVP und den Grünen seien produktiv, da man sich intern intensiv mit den Themen auseinandersetze, um die Ziele und Ergebnisse danach der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Umwegtransit problematisch

Beim Transitthema lasse er sich von niemandem abbringen, versichert Platter. „Es wird weiterhin Blockabfertigungen geben, ob Bayern will oder nicht“, kündigt er an. Die Blockabfertigungen seien EU-konform, aber nur eine Maßnahme um den völligen Verkehrsstillstand zu verhindern. Das Ziel bleibe weiterhin die Halbierung des Transitverkehrs.

Sendungshinweis:

„Tirol Heute“, 9.8.2018, 19.00 Uhr

Der Umwegtransit ist dem Landeshauptmann ein Dorn im Auge. 40 Prozent des gesamten Lkw-Verkehrs müsse Tirol in Form von Umwegtransit verkraften. Als Lösung verlangt Platter eine an Tirol angepasste Maut in Bayern, Südtirol und dem Trentino. Hier gebe es Zustimmung auf Seiten von Südtirol und dem Trentino, aber auch von Bürgermeistern in Bayern.

230 Millionen Euro für leistbares Wohnen

Bei der aktuellen Diskussion um den Wohnraum sei es wichtig, voran zu kommen. „Hier muss man an verschiedenen Schrauben drehen“, erklärt Platter. Das Land werde mehr Geld für den Bau von leistbaren Wohnungen zur Verfügung stellen. Ungefähr 230 Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren dafür investiert werden. Auch die Raumordnung gehört laut Platter verändert. Ein neues Paket werde diesbezüglich im Herbst vorgestellt.

Über Transit und leistbares Wohnen

ORF Tirol-Chefredakteur Robert Unterweger führte das Sommergespräch mit LH Günther Platter.

„Ich bin ein Bergmensch“

Privat sei er zur Erholung immer in den Bergen unterwegs, egal zu welcher Jahreszeit. „Ich könnte mir diese Aufgabe nicht vorstellen, ohne dass man sich entspannt in der Natur und in den Bergen“, erzählt Platter. Auch mit den drei Enkelkindern zu spielen und zu raufen „ist eine Mordsgaudi“. Eine spezielle Bergtour wird Platter nächste Woche bestreiten, denn es geht zusammen mit Bundeskanzler Sebastian Kurz auf die Dreiländerspitze.

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