Diskussion um Abschiebung von Lehrlingen
In Österreich sind heuer hunderte asylwerbende Lehrlinge während ihrer Ausbildung von der Abschiebung bedroht. Das sei ein Wahnsinn, sagt dazu Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Bodenseer. Gerade die Lehre sei ein gutes Instrument für die Integration.
Vor allem Tourismus braucht Lehrlinge
Zudem brauche es in Tirol, vor allem im Tourismus, dringend Lehrlinge, so Bodenseer. Das Gesetz gehöre blitzartig geändert. Asylwerber in einem Lehrlingsverhältnis dürften nicht mehr abgeschoben werden. Auch menschlich und humanitär sei es angebracht, den jungen Leuten zu helfen. „Es ist wichtig, dass die jungen Leute eine Beschäftigung haben. Nichts zu tun, tut nicht gut“, meinte der Präsident der Wirtschaftskammer.
Auch Palfrader gegen Abschiebung
Auch Tirols AAB-Obfrau und Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) äußert kein Verständnis dafür, dass junge Menschen vom Lehrplatz weg abgeschoben werden. Sie kann sich eine gesetzliche Regelung vorstellen, um die Abschiebung während der Lehrzeit auszusetzen. Die Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl (SPÖ) sagt, Ausbildung müsse vor Abschiebung schützen.
Der Tiroler FPÖ-Chef Markus Abwerzger hingegen beruft sich auf die Aussage der Integrationsministerin, wonach es lediglich eine kleine Gruppe von 800 bis 900 Personen treffe. Im Gegensatz dazu gebe es bei den anerkannten Flüchtlingen rund 31.000 Arbeitslose, die auch eine Lehre beginnen könnten, so Abwerzger.
In Tirol gibt es derzeit 151 Asylwerber in Lehrverhältnissen. 107 davon sind im Tourismus tätig, 28 im Gewerbe und die restlichen teilen sich auf sonstige Sparten auf.
Walser folgt Bodenseer als WK-Präsident
Wie die Wirtschaftskammer am Mittwoch mitteilte, einigten sich Präsident Jürgen Bodenseer und Wirtschaftsbund-Obmann Franz Hörl, Walser zur Wahl des neuen Präsidenten vorzuschlagen - mehr dazu in WK: Walser soll Bodenseer nachfolgen.
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- Weiter Debatte um Abschiebungen (news.ORF.at)