Boom bei Photovoltaikanlagen ungebrochen
Der Trend zu mehr Stromerzeugung am eigenen Hausdach hält in Tirol an, sagt Bruno Oberhuber, Geschäftsführer des Vereins Energie Tirol. Das Interesse der Hausbesitzer wandere von thermischen Solaranlagen, mit denen Warmwasser erzeugt werden könne, hin zu Photovoltaikanlagen. Selbst Strom zu erzeugen sei einfach spannend und könne im Haushalt vielfältig verwendet werden, so Oberhuber.
Sechs von zehn Dachflächen sind geeignet
In einer Datenbank ist das Photovoltaik-Potenzial aller 180.000 Gebäude in allen 279 Tiroler Gemeinden erhoben. Demnach eignen sich 50 Quadratkilometer Dachfläche in Tirol, um darauf Strom zu erzeugen. Das ließ das Land Tirol erheben. Das wären 60 Prozent aller Dachflächen.
Wie viele Photovoltaikanlagen es insgesamt gibt, ist nicht klar, da kleine Anlagen nicht mehr gemeldet werden müssen, so Oberhuber. Eine Anlage unter 20 Quadratmeter benötige auch keine Bauanzeige. Er schätzt, dass zwischen 8.000 und 10.000 Photovoltaikanlagen in Tirol installiert seien.
Ein Fünftel des Stroms aus Photovoltaikanlagen
Der Ausbau von Photovoltaikanlagen wird dank des größeren Umfanges an Fördermitteln weiter anhalten, glaubt Thomas Becker, Photovoltaik-Unternehmer aus Absam und Vorstandsmitglied beim Bundesverband Photovoltaic Austria. Die Branche stehe vor großen Herausforderungen. Bis zum Jahr 2030, so das Ziel der Umweltpolitik, sollen in Österreich jährlich rund 14 Gigawatt Sonnenstrom erzeugt werden. Das wäre zehn Mal so viel wie heute, sagt Thomas Becker.
dpa/Armin Weigel
Es wird mehr Photovoltaik brauchen, sagt auch Bruno Oberhuber von der Energie Tirol. Man werde viel mehr Strom brauchen. Da man aus fossilen Energieträgern aussteigen will, brauche man als Alternative elektrische Energie. Langfristig könnten in Tirol bis zu 20 Prozent des Stroms aus Photovoltaikanlagen kommen, so Oberhuber.
Förderungen für den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen gibt es derzeit vom Bund, dem Land Tirol, den Energieversorgern und auch von einigen Tiroler Gemeinden.