Georg Willi: Sparkurs für Innsbruck

Der erste grüne Bürgermeister Österreichs Georg Willi hat im ORF Tirol Sommergespräch über seine Pläne für Innsbruck gesprochen. Ein für ihn notwendiger Sparkurs, sein Führungsstil und Privates waren dabei die Themen.

Als „bürgerlicher Grüner“ wird Georg Willi politisch eingeordnet. Das bedeute für ihn, ein „weltoffener und liberaler“ Mensch zu sein. Wichtig sei ihm dabei, die Menschen so zu nehmen wie sie sind, und sie „so leben zu lassen“, erklärte Willi beim ersten Sommergespräch des Jahres. Dann sei es aber wichtig, einen „Blick auf das Ganze“ zu haben und Rahmenbedingungen zu schaffen mit denen alle klarkommen, so Willi, der seit Mai im Amt ist.

Robert Unterweger Georg Willi Sommergespräch 2018

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Robert Unterweger (ORF Tirol) im Gespräch mit Georg Willi

Willis Kassasturz: 100 Millionen Euro Schulden

Ein von Willi persönlich geforderter Kassasturz zeigte, dass die Stadt Schulden in Höhe von 100 Millionen Euro habe. Damit die Stadt weiterhin finanziell handlungsfähig bleibe, müsse die nächsten Jahre stark gespart werden. Das sieht der Bürgermeister aber nicht so kritisch: „Wir tun das, was viele Menschen in dieser Stadt tun müssen, die nicht soviel Geld haben, wie sie eigentlich gerne hätten - sie müssen sparen.“ Die Kunst dabei sei es, dies so zu tun, dass es möglichst erträglich sei. Dazu werde die Stadt jede Ausgabe „kritisch hinterfragen“.

Willi will „Spekulation den Kampf ansagen“

Für die langfristige Entwicklung der Stadt nennt Willi zwei Ziele. Eines davon sei eine „umweltfreundliche Mobilität“. Dazu müsse das öffentliche Verkehrsnetzwerk und das Angebot für Radfahrer optimiert werden, damit so viel wie möglich mit diesen umweltschonenden Verkehrsmitteln abgewickelt werden könne.

Georg Willi Sommergespräch 2018

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Ein „El Dorado für Spekulanten“ will Willi in Innsbruck verhindern

Das zweite Ziel sei es, das Wohnen leistbar zu machen. Ein „El Dorado von Spekulanten“ möchte Willi in Innsbruck vermeiden. Mit den rechtlichen Möglichkeiten möchte er der Spekulation den Kampf ansagen. Dies gelinge laut ihm aber nur, wenn alle zusammenhelfen, auch der Bund.

Auf die Menschen zugehen

Willi bezeichnete sich selber als „ein Mensch zum Anfassen“. Das habe auch zu seinem Wahlerfolg beigetragen. „Ich bin da in Innsbruck aufgewachsen und seit 30 Jahren politisch tätig. Das heißt die Leute kennen mich.“ Ein weiteres Charakteristikum seines Führungsstils sei es, „immer auf die Menschen zuzugehen“, sagte Willi. „Wenn ich Termine habe, gehe ich gerne zu den Leuten hin, dort wo sie arbeiten, damit ich auch ihr Arbeitsumfeld sehe“, erklärte der Bürgermeister, der in der Stadt meist auf dem Fahrrad unterwegs ist.

Das Sommergespräch mit Georg Willi

Georg Willi sorgte bei der Innsbruck-Wahl für eine österreichweite Sensation. Die Grünen wurden stärkste Partei und Willi der erste grüne Bürgermeister Österreichs.

Trotz des Bürgermeisteramtes bleibe aber noch Zeit für sein großes Hobby, die Musik. „Für das, was man gerne tut, dafür findet man immer Zeit“, so Willi. Der Politiker singt nicht nur im Chor, sondern ist auch Chorleiter. Auch für eine Woche Urlaub in Italien findet der neue Bürgermeister Zeit, das habe er seiner Frau versprochen.

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