Krankenpfleger werden Akademiker

Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger wird ab Herbst auf ein akademisches Niveau gehoben. Für ein Diplom braucht es in Zukunft eine dreijährige Fach-Hochschulausbildung mit Bachelor-Abschluss.

Die Ausbildung zum diplomierten Gesundheits- und Krankenpfleger ist nur noch über ein dreijähriges Fachhochschulstudium möglich. Das bedeutet, dass die Ausbildung auf ein akademisches Niveau gehoben und mit einem Bachelor-Titel abgeschlossen wird. Das heißt auch, dass in Zukunft ein Maturaabschluss, eine Studienberechtigungsprüfung oder eine Berufsreifeprüfung erforderlich sind, um Krankenpfleger zu werden. Diese Veränderung fußt auf einer Novelle des Bundes. Die Neuregelung ist 2016 in Kraft getreten und wird nun schrittweise in den Bundesländern umgesetzt.

Start in Innsbruck und Schwaz

Dieses Jahr starten in Tirol die Fachhochschulausbildungen zum ersten Mal am Ausbildungszentrum West (azw) in Innsbruck und der Krankenpflegeschule des Krankenhauses Schwaz. Nächstes Jahr steigen dann auch die Krankenpflegeschulen der Bezirkskrankenhäuser Kufstein, Lienz, Reutte und Zams um. Neben allgemeinen Gesundheits- und Krankenpfleger werden dort auch noch Pflegeassistenten und Pflegefachassistenten ausgebildet. Diese neuen ein- bzw. zweijährigen Ausbildungen bleiben nicht-akademisch und erfordern keinen Maturaabschluss.

Übungsraum medizinisches Simulationszentrum

AZW/Wett

Rund 360 Ausbildungsplätze für Krankenpfleger gibt es jedes Jahr an den dreijährigen Fachhochschulen

Bessere Vergleichbarkeit durch Akademisierung

„Mit diesem Schritt wird der gehobene Dienst in Tirol akademisiert, was auch eine vertiefte Qualifikation in Verbindung mit einer Kompetenzerweiterung für die Bereiche der medizinischen Diagnostik und Therapie darstellt", erklärte Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP). „Mit dem neuen Studium anstelle des Diploms wird der Pflegeberuf massiv gestärkt und international vergleichbar“, sagte Christa Them von der privaten Universität UMIT in Hall.

Gehälter sollen harmonisiert werden

Die Pflegeausbildung sei ein wichtiges Thema, so Tilg. Das Land wolle daher gute Rahmenbedingungen für Krankenpfleger gestalten. Eine dieser Rahmenbedingungen sei die „Harmonisierung“ des Gehalts für Mitarbeiter im Pflegebereich, meint auch Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf (ÖVP). Ab 2020 sollen alle Pflegekräfte in allen Tiroler Einrichtungen gleich viel verdienen - auch unabhängig davon, ob sie in einem Krankenhaus oder in Pflegeheimen arbeiten - mehr dazu in Einheitliche Gehälter in Pflegeberufen fixiert.

PK Pflege

Land Tirol/Owald

Walter Draxl (FH Gesundheit), Gemeindeverbandspräsident Ernst Schöpf, Landesrat Bernhard Tilg, Christa Them (UMIT)

Mehr Ausbildungsplätze

Rund 360 Plätze wird es jedes Jahr für die dreijährige Fachhochschulausbildung geben. Dazu werden um die 1.000 Plätze für Pflegeassistenten und Pflegefachassistenten angeboten. Die nächste Herausforderung sei es, die Plätze mit ausreichend qualifizierten Bewerbern zu füllen, meint Walter Draxl, Geschäftsführer der FH Gesundheit.

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