Weiter Diskussion um mögliche Bustiefgarage

Da die Neuerrichtung der Hochschule MCI gestoppt worden ist und vor einer Neuausschreibung steht, stellte Innsbrucks BGM Georg Willi (Grüne) am Samstag die damit zusammenhängende Neuerrichtung einer Bustiefgarage in Frage.

Am Busparkplatz in Innsbruck am Fennerareal parken jährlich 22.000 Reisebusse. Laut Tourismusverband ist das ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor für die Landeshauptstadt, sagte TVB-Chef Karl Gostner. „Es kommen fast eine Million Menschen über diesen Busparkplatz. Und dann haben sie ein Erlebnis der besonderen Art, weil sie zuerst über den Hofgarten zur Hofburg kommen, es ist nicht weit bis zur Nordkettenstation und dann noch die Altstadt und die lebt schon zu einem gewissen Teil vom Bustourismus.“

BM Willi

ORF

Derzeit parken am zentral gelegenen Fennerareal 22.000 Reisebusse im Jahr.

Land hält an Projekt fest

Am Fennerareal hat das Land Tirol den Neubau der unternehmerischen Hochschule MCI geplant. Die Reisebusse will man in eine neue Tiefgarage unter dem MCI verfrachten. Das würde nach der Neuausschreibung die Stadt finanzieren. Zur Neuausschreibung kam es, nachdem das Land die Notbremse gezogen hatte. Der MCI-Neubau hätte 135 Millionen Euro gekostet und nicht nur 80 Millionen, wie ursprünglich veranschlagt - mehr dazu in Neubau des MCI steht vorerst vor dem Aus.

Das Land will ein neues MCI auf dem Fennerareal trotz allem noch umsetzen - mehr dazu in Eigene Arbeitsgruppe für MCI-Neubau.

Bürgermeister will Busse auf anderen Parkplätzen

In der Zwischenzeit machte sich Innsbrucks Bürgermeister seine Gedanken zur Bustiefgarage und kommt nun zum Schluss, dass er sie nicht mehr will. Laut Georg Willis, koste die Bustiefgarage 20 Millionen Euro. Da gäbe es andere Lösungen.

Busse können woanders parken

Innsbrucks neuer Bürgermeister meint, die Touristen könnten zentral aussteigen und die Busse könnten woanders parken.

Koalitionspartner „Für Innsbruck“ ist dagegen

Beim Koalitionspartner „Für Innsbruck“ kommen Willis Ideen nicht gut an: „Ich finde, das ist ein sehr erstaunlicher Vorschlag, weil man muss sich überlegen, wir hätten dann eine Verdoppelung der Fahrten. Weil die Gäste ja zuerst gebracht und dann wieder abgeholt werden müssten. Und werden die Busse dann warten? Es kann nicht sein, dass das in den Wohngebieten ist, da werden wir uns sicher dagegen wehren.“ „Für Innsbruck“ hält eisern am Konzept fest, sind doch Tiefgaragen gute Einnahmequellen.

Stadt-ÖVP will „neu denken“

Der Innsbrucker Tourismusstadtrat und Vizebürgermeister Franz X. Gruber (ÖVP) verweist am Sonntag auf erste Gespräche in der Causa, die bereits nächste Woche stattfinden sollen. Man müsse die „Lenkung der Busse neu denken“, so Gruber: „Funktioniert „Kiss an Ride“ und wo parken diese Busse in Zukunft, gibt es dadurch neue Verkehrsbelastungen? Hier sind der Bürgermeister, aber auch Verkehrsstadträtin Uschi Schwarzl und der TVB gefordert.“

Ein oberirdischer Busparkplatz auf Kosten des Fußballplatzes und ohne Alternative, sehe er nicht, so Gruber. Der Fußballplatz dürfe nicht dem Bustourismus geopfert werden, fordert auch Sportstadträtin Elisabeth Mayr (SPÖ).

TVB: Fußballplatz könnte Busparkplatz werden

Auch im Tourismusverband findet man Willis Vorschlag keine gute Idee. Statt Tiefgarage könnte man den Busplatz ja verlegen, sagte Gostner: „Vielleicht sollte man mal ernsthaft darüber nachdenken, ob der Fußballplatz (grenzt an den Busparkplatz Anm.d.Red) wirklich sein muss. Da kommen die Leute aus der ganzen Stadt, um drei Stunden Fußball zu spielen. Das ist eine wertvolle Fläche. Ich seh da schon noch Möglichkeiten für andere Lösungen.“ Im Zuge dessen sagte Gostner, er könne sich auch ein Hotel am Fennerareal vorstellen.