Schäden nach Hagelsturm am Kalterer See
Das Unwetter am Donnerstagabend gegen 19.00 Uhr war heftig. Rund um den Kalterer See gingen über eine Viertelstunde lang Starkregen und bis zu kirschgroße Hagelkörner nieder. Das Unwetter zog vom Nordufer des Kalterer Sees nach Osten Richtung Branzoll, Straßen und Fußwege rund um den See wurden geflutet. Sieben Feuerwehren standen im Überetsch und im Südtiroler Unterland im Einsatz.
Heftiger Hagel
Diese Privataufnahmen zeigen, wie der Hagel am Kalterer See am Montag Abend niederprasselte.
Ein Drittel der Rebanlagen betroffen
Es mussten nicht nur Keller und ebenerdige Räume ausgepumpt werden, vor allem die Landwirtschaft beklagt Schäden. Die Weinanlagen rund um den Kalterersee wurden teilweise heftig in Mitleidenschaft gezogen. Ein Drittel der gesamten Rebfläche von Kaltern hat eine eisige Dusche abbekommen. Insgesamt muss mit einem Schaden von 50 bis 100 Prozent gerechnet werden, erklärt der Obmann der Kellerei Kaltern, Christian Sinn.
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Schäden werden auch im nächsten Jahr nachwirken
Einer der betroffenen Bauern ist Adolf Schullian. Er war während des Hagels nicht in Kaltern, erst am darauf folgenden Tag hat er den Schaden begutachtet und ist ernüchtert: „Die Anlage ist nicht nur für heuer stark geschädigt, die Pflanzen werden auch noch im nächsten Jahr unter den Folgen des Hagels leiden.“
In weniger stark betroffenen Anlagen werden die beschädigten Trauben von Hand ausgezupft, erklärt der Obmann der Kellerei Kaltern. Die unbeschädigten Trauben können dann weiterwachsen und verarbeitet werden. In seinen Reben sei das nicht möglich, sagt Bauer Schullian, weil zu viele Trauben zerschlagen seien, sodass er die geforderte Qualität nicht mehr liefern könne.
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Betroffen sind vor allem die roten Rebsorten. Sorgen macht der Kellerei aber auch, dass so früh im Sommer weitere Unwetter möglich sind. Die Bauern sind nur zum Teil versichert. Kellereiobmann Sinn vermutet, dass sie jetzt noch mehr auf Hagelnetze setzen werden.
Größtes Hagelunwetter seit neun Jahren
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Das Unwetter war ungewöhnlich heftig. An der Messstation Laimburg in der Nähe wurden in weniger als einer Stunde 40 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen, erklärte Landesmeteorologe Dieter Peterlin. In so kurzer Zeit sei das eine beachtliche Menge, wobei sich Hagel und Regen abgewechselt hätten. Den letzten vergleichbaren Hagelschlag am Kalterer See gab es laut dem Meteorologen vor neun Jahren, am 5. Juli 2009.