Schiene verliert im Güterverkehr massiv
Vor acht Jahren sind noch 36 Prozent der Gütertransporte über den Brenner per Bahn abgewickelt worden. Seither hat die Schiene massiv an Boden verloren. Wie die letzten verfügbaren Daten zeigen, werden inzwischen nicht einmal mehr 30 Prozent der Waren mit der Bahn transportiert.
Niedrige Maut und billiger Diesel
Der Güterverkehr auf der Schiene hat zwar in den vergangenen Jahren in der Gesamtsumme etwas zugenommen, die Steigerungen beim Lkw-Verkehr waren aber ungleich stärker. Für das Transitforum liegt der Grund dafür auf der Hand: In Deutschland und in Italien sei die Lkw-Maut zu niedrig, in Österreich ziehe der günstige Dieselpreis den Schwerverkehr an.
ORF/Julia Hammerle
Nach Berechnungen des Landes ist die Hälfte des Lkw-Transits durch Tirol reiner Umwegverkehr. Dieser Verkehr nehme nicht den kürzesten Weg über die Alpen, sondern den billigsten, kritisiert das Transitforum. Die Folgen für Tirol sind bekannt: Die Stickstoff-Dioxid-Grenzwerte bleiben bei den Messstellen entlang der Autobahnen weiterhin viel zu hoch, trotz leichter Verbesserungen in den vergangenen Jahren, die das Land vor allem auf das Tempo 100 für Pkws zurückführt.
2018 erneut starker Anstieg im Lkw-Transit
Eine wirkliche Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist dagegen nicht in Sicht. In den ersten vier Monaten des heurigen Jahres sind noch einmal gut zwölf Prozent mehr Lkws über den Brenner gerollt als im Vorjahr - mehr dazu in Starker Anstieg beim Lkw-Transit.