Mit dem Reifen durch die Welt

So schnell wie die Südtirolerin Evelyn Fink kann im Eisacktal wohl niemand die Hüften kreisen lassen. Hula-Hoop-Ringe sind für sie mehr als ein Spielzeug. Vor kurzem ist die 23-jährige offiziell anerkannte Hula-Hoop-Lehrerin geworden.

Hula-Hoop ist für Evelyn Fink nicht ein wieder entdeckter Sommertrend. Den Dreh hat die junge Frau aus dem Südtiroler Eisacktal längst raus, die Hüften kreist sie mittlerweile seit Jahren. „Mit Anfang zwanzig habe ich zufällig ein Video auf You Tube gesehen, damals wusste ich sofort: das will ich auch können“, erzählt Evelyn. Ihren ersten Reifen hat sie aus Amerika bestellt, viel teurer und umständlicher als es hätte sein müssen.

Hula-Hoop-Lehrerin mit ihren Schülern

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Evelyn Fink mit ihren Ringen im Garten

Mittlerweile hat Evelyn Fink den Tanz mit dem Reifen bis zur Perfektion geübt. Spielerisch hält sie sich fit, verbessert ihre Konzentration und Balance. Der Plastik-Reif ist ein simples aber vielseites Trainingsgerät, wohl deshalb erlebt er nun ein Revivel.

Spielzeug aus den 1950er Jahren

Hula-Hoop-Reifen zählen zu den ältesten Spielzeugen der Welt. Schon im antiken Griechenland wurde der Ring für Geschicklichkeitsübungen verwendet. Für die Indianer in Nordamerika waren die Hula-Hoops hilfreich beim Erlernen von Jagdtechniken. Als in den 1950er Jahren das Plastik schließlich die Welt eroberte, feierte auch der Hula-Hoop-Ring einen Siegeszug und wurde zu einem beliebten Spielzeug.

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Welt-Reifen

Evelyn Fink hat mit ihren Reifen eine Reise durch Nordeuropa gemacht. Dabei sind auch Videos von ihren Hula-Hoop-Tänzen entstanden.

Auf ihrer Reise mit einem VW-Bus durch Nordeuropa im vergangenen Jahr hat Evelyn die Ausbildung zur zertifizierten Hula-Hoop-Lehrerin abgeschlossen. Bewertet wurden dabei auch neue Techniken mit dem Reifen, die Evelyn erfunden hat. In Südtirol will sie nun Workshops halten und möglichst vielen Leuten das Tanzen beibringen.

Hula-Hoop-Lehrerin mit ihren Schülern

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Evelyn Fink mit ihren Schülern beim Hula-Hoop-Training

„Am Anfang sagen die Leute immer, das kann ich nicht, schon in der Schule war ich zu ungeschickt dafür. Das nehme ich aber gar nicht ernst. Bisher habe ich jedem ein paar Übungen beigebracht und viele mit meiner Freude angesteckt“, so die Eisacktalerin.

Reifen machen ist keine Kunst

Als geschickte Heimwerkerin bastelt Evelyn ihre Reifen am liebsten selbst. So kann sie für jeden ihrer Schüler den richtigen Ring finden. Je größer ein Reifen ist, desto leichter ist es nämlich damit zu tanzen und auch die Auswahl der Tapes spielt eine Rolle.

Reifen machen Hula-Hoop-Lehrerin

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Evelyn beim Basteln ihrer Reifen

Selbstgemacht hat der Reifen schließlich auch im Rucksack Platz und kann weiterhin mit Evelyn Fink die Welt entdecken. Und genau das hat die begeisterte Hula-Hoop-Tänzerin auch vor zu tun.