Drei neue Primare in Bozen

Der Generationswechsel am größten Südtiroler Krankenhaus geht weiter. Drei Abteilungen in Bozen haben eine neue Führung bekommen.

Im Landeskrankenhaus Bozen zum Primar ernannt zu werden sei eine doppelte Herausforderung, da dieser landesweit denken müsse, betonte Generaldirektor Thomas Schael heute. Im In- und Ausland habe man nach geeigneten Kandidaten gesucht, und sei fündig geworden. Sie sei mit der Auswahl sehr zufrieden, sagte die zuständige Landesrätin Martha Stocker.

Müller übernimmt Zentrallabor

Das Zentrallabor für klinische Pathologie übernimmt der Österreicher Thomas Müller, geboren 1964 in Mödling. Um nach Bozen zu kommen, verließ er das „Konventhospital“ der „Barmherzigen Brüder und Barmherzigen Schwestern“ in Linz, wo er als ärztlicher Direktor und Facharzt für Labormedizin tätig war.

Primare Dr. Thomas Müller

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Thomas Müller

Müller ist Privatdozent und Gastprofessor an der Universität Wien und arbeitet mit international renommierten Forschungsgruppen zusammen. "Unsere Aufgabe ist die Versorgung des Gesundheitsbezirkes Bozen mit labormedizinischen Leistungen. Darüber hinaus führen wir auf Anfrage der Behörden toxikologische Untersuchungen, z.B. bei Verdacht auf Alkohol oder Drogen, für ganz Südtirol durch“, erklärte Müller.

Im Labor arbeiten 60 Mitarbeiter mit unterschiedlicher Ausbildung - d.h. Ärzte, Biologen, Chemiker, Pflegepersonal, Verwaltungspersonal, medizinisch-technische Assistenten und soziosanitäre Hilfskräfte.

Primar für die Kleinsten

Um besonders kleine Patienten kümmert sich Alex Staffler, neuer Primar der Neonatologie und Neugeborenen-Intensivtherapie. Der gebürtiger Bozner, 41 Jahre alt, studierte in Wien Medizin. Die Facharztausbildung für Kinder-und Jugendmedizin folgte am Haunerschen Kinderspital in München. Außerdem war er in der Neonatologie des Perinatalzentrums der Klinik Großhadern (München) und in der Kinderkardiologie tätig.

Primar Alex Staffler

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Alex Staffler

Die Fortbildungen des ärztlichen und des Pflegepersonals im Bereich Neonatologie werden als kontinuierliches Training erachtet, welches darauf abzielt, kritische und komplexe Situationen gemeinsam zu bewältigen. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Teams der Geburtshilfe, der Pädiatrien in allen Südtiroler Krankenhäusern und der umliegenden universitären Einrichtungen sei hierfür unabdingbar. Die Betreuung Frühgeborener und kranker Neugeborener erfolgt unter Einbeziehung der Eltern, welche als Teil des Teams gesehen werden.

Kampf den Krankenhauskeimen

Mit Elke Maria Erne übernimmt eine gebürtige Deutsche die Abteilung für Infektionskrankheiten. Sie ist 1982 nach Italien umgezogen, promovierte an der Universität Padua und beendete die Ausbildung zur Fachärztin für Innere Medizin. In zwei Jahrzehnten hat sie an der Abteilung für Infektions- und Tropenkrankheiten der Universität Padua klinisches Wissen gesammelt.

Primara elke Erne

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Elke Maria Erne

“Eines meiner primären Ziele ist sicher die Schaffung eines landesweiten Netzwerkes von Infektionsexperten, die Richtlinien über korrekte Antibiotikatherapie und Prophylaxe erstellen sollten, um das Problem der resistenten Erreger auf ein Minimum zu reduzieren”, erklärte die Ärztin.

Ein weiterer Schwerpunkt sei die Behandlung von Patienten nach Organtransplantationen, Knochenmarktransplantationen, immunschwächenden Medikamenteneinnahmen oder einer verlängerten Chemotherapie, sagte die neue Primaria.