Vorerst keine Konsequenzen bei ÖVP und SPÖ

Nach ihren Debakeln bei der Innsbrucker Gemeinderatswahl am Sonntag gibt es bei ÖVP und SPÖ vorerst keine personellen Konsequenzen. Sowohl ÖVP-Spitzenkandidat Franz Xaver Gruber als auch SPÖ-Stadtparteichef Helmut Buchacher bleiben.

Gruber hatte am Montag ein Gespräch mit Landesparteichef und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP). Dabei sei die weitere Vorgangsweise besprochen worden. Und die laute, dass er, Gruber, mit einem „engeren und einem weiteren Team“ federführend die Sondierungsgespräche bis zur Stichwahl und solche für eine etwaige Regierungsbeteiligung nach der Wahl führen werde. „Wir wollen mit allen Parteien reden“, so Gruber.

Danach werde man sehen, wie man weiter vorgehe, ließ der Stadtparteiobmann seinen Verbleib an der Parteispitze oder einen Einzug in die Stadtregierung offen. Auf die Frage, ob er auch in den kommenden Jahren an der Spitze der Innsbrucker ÖVP bleiben wolle, meinte der 50-Jährige: „Das kann ich so nicht beantworten“. Ein innerparteiliches Sägen an seinem Stuhl ortete er jedenfalls nicht: „Es gab keine Schuldzuweisungen“.

ÖVP ortet Lagerwahlkampf bei Stichwahl

Ob die ÖVP eine Wahlempfehlung bei der Bürgermeisterstichwahl für Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) abgeben wird, blieb weiter offen. Dies werde man nach den Parteigesprächen entscheiden, meinte der gebürtige Osttiroler. Er sah aber jedenfalls schon einmal einen Lagerwahlkampf auf Innsbruck zukommen, der da laute: „Bürgerlich gegen Grün“. Dem Schmieden einer möglichen „bürgerlichen Koalition“ aus Für Innsbruck, FPÖ und ÖVP wollte der Stadtparteiobmann am Montag aber nicht das Wort reden. Die Schwarzen waren von 21,87 auf 12,17 Prozent abgestürzt, was ein Minus von 9,7 Prozentpunkten und vier Mandaten bedeutet. Bei der Bürgermeisterdirektwahl war Gruber auf 9,12 Prozent gekommen.

SPÖ berät über Debakel

Auch die SPÖ leckte am Montag ihre Wunden. Am Montag tagte der Klub, am Dienstag folgt dann der Parteivorstand. SPÖ-Stadtparteichef Buchacher will nicht zurücktreten, aber: Sollte es die „leisesten Andeutungen“ geben, dass er nicht mehr der richtige Mann an der Spitze der Innsbrucker SPÖ sei, werde er in den Gremien die Vertrauensfrage stellen, sagte er zur APA. Sollten sich „tolle Alternativen“ hervortun, wäre er auch bereit, einen „Schritt beiseite“ zu machen.

Buchacher steht hinter Heisz

SPÖ-Spitzenkandidatin Irene Heisz stärkte Buchacher den Rücken. Sie trage keinesfalls die alleinige Schuld an dem Debakel. Er werde jedenfalls mit der Empfehlung in den Parteivorstand gehen, den für die SPÖ vorgesehenen Sitz im Stadtsenat mit der ehemaligen Journalistin zu besetzen. Zudem werde er dafür eintreten, dass es keine rote Wahlempfehlung für die Stichwahl gibt. Die SPÖ war mit 10,32 Prozent nur noch auf dem fünften Platz zu liegen gekommen. Bei der Landtagswahl hatten die Sozialdemokraten in Innsbruck noch 22,83 Prozent der Stimmen verzeichnet.

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