Rad-WM: Land erwartet hohe Wertschöpfung

Das Land Tirol erwartet durch die Rad-WM eine Wertschöpfung von über 25 Millionen Euro. Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf (ÖVP) bezog sich dabei auf eine Studie des Wirtschaftsprüfungsbüros Ernst & Young.

Nach dieser Studio soll bei der letzten WM im norwegischen Bergen eine Wertschöpfung von 25,3 Millionen Euro erreicht worden sein. Dort wurden 650.000 Zuschauer verzeichnet. Von den ausländischen Gästen hätten 80 Prozent angegeben, auf alle Fälle wieder nach Norwegen kommen zu wollen.

„Ähnliche Wertschöpfungs- und Imagewerte sind auch für die Rad-WM in Tirol zu erwarten. Zudem liegen wir für die Radfans geostrategisch noch wesentlich günstiger. Das gilt alleine schon für die Radnationen Italien, Deutschland, Frankreich, Holland, Belgien, Polen, Tschechien und Slowenien“, betonte Zoller-Frischauf am Donnerstag in einer Aussendung.

Nicht nur Tourismusbranche soll profitieren

In der Studie sei auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Radfans aus dem Ausland mit 4,3 Tagen eruiert worden. Dabei gab der Rad-WM-Gast im Schnitt täglich 139 Euro aus. „Das zeigt eindrucksvoll die Bedeutung dieser Weltmeisterschaft für die regionale Wirtschaft auf. Davon profitiert nicht nur die Tourismusbranche, sondern vor allem auch die vielen kleinen Händler vor Ort entlang der gesamten Rennstrecke zwischen der Area 47 im Oberland bis Kufstein im Unterland“, erklärte die Wirtschaftslandesrätin, die auch einen „klaren Arbeitsmarkteffekt“ durch die vom 22. bis 30. September stattfindende Großveranstaltung erwartet.

Noch keine genauen Zahlen von Buchungen

Die Tirol Werbung hat derzeit keine Zahlen zu den Buchungen. Nachgefragt bei den Tourismusregionen mit den Startorten der WM, lässt sich auch noch nichts Detailliertes sagen. Von Seiten des Tourismusverbandes Hall-Wattens beispielsweise heißt es, dass schon Buchungen von Rennrad Teams eingegangen sind, allerdings kann Martin Friede, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Hall-Wattens, keine genauen Zahlen nennen.

Der Zeitraum der Rad-WM, die letzte Septemberwoche, sei ohnehin immer sehr gut gebucht, auch wegen der Almabtriebssaison, heißt es vom Tourismusverband Alpbachtal Seenland. Allerdings gebe es eine konkrete Buchung bezüglich der Rad-WM, so Marketingleiter Michael Maierhofer. Von den Radteams habe man das englische Radteam in einem Vier-Stern-Hotel im Alpbachtal unterbringen können. Die hätten besondere Anforderungen wie etwa verschließbare Räume oder Garagen, in denen das teure Radequipment eingestellt werden könne. „Das hat natürlich nicht jeder Betrieb“, so Maierhofer.

Finanzielles Fiasko in Norwegen für Veranstalter

1.000 Rennfahrer aus 90 Nationen werden bei der WM in Tirol zwölf Rennen fahren, begleitet von 2.000 Betreuerinnen und Betreuern. Übrigens zeichnete sich eine Woche nach der WM in Norwegen 2017 ein finanzielles Fiasko für die Veranstalter ab. Das ursprüngliche WM-Budget von 16,5 Millionen Euro ist aufgrund erhöhter Sicherheitsmaßnahmen weit überschritten worden. Der Radsportverband stand vor dem Bankrott und musste um Millionen Euro Zuschuss aus der Regierung bangen.

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