Borkenkäfer bedrohen Tiroler Wälder
Der Großteil der Borkenkäfer habe die tiefen Temperaturen unbeschadet überstanden, sagt Christian Schwaninger, Leiter der Abteilung Waldschutz in der Landesforstdirektion.
Land Tirol/Landesforstdirektion
Im Frühjahr sei es jetzt wichtig, die Borkenkäfer zu bekämpfen. Befallene Bäume müssten rasch aus dem Wald entfernt werden. Die Vermehrung der Käfer könne durch „Fangbäume“ eingedämmt werden. Fangbäume sind gefällte Bäume, die am Boden liegen gelassen werden und leicht abtransportiert werden können. Diese seien für die überwinternden Borkenkäfer besonders attraktiv zum Anlegen der Brut.
Land unterstützt Bekämpfung
Für die Bekämpfung stehen laut einer Aussendung des Landes auch öffentliche Mittel zur Verfügung. Unterstützt werde etwa das Auslegen von Fangbäumen, die Entrindung von Holz in schwer zugänglichen Lagen sowie die Räumung von Schadflächen, vor allem auch im Schutzwald.
131.000 Kubikmeter Borkenkäfer-Schadholz gab es im vergangenen Jahr in Tirol. Das sind mehr als zehn Prozent der gesamten Holznutzungsmenge und ein wirtschaftlicher Schaden von geschätzten 4,5 Millionen Euro.
Anzeichen für einen Käferbefall
Typische Anzeichen für einen Käferbefall sind laut Schwaninger das Abplatzen der Rinde, starker Harzfluss und Spuren von Spechtarbeit im oberen Stammbereich. Starker Bohrmehlauswurf ist am Fuß des Stammes gut zu erkennen. Fichten, die bereits rote Kronen haben, müssen unverzüglich umgeschnitten, entrindet oder aus dem Wald gebracht werden.
Die Borkenkäfer, allen voran der sogenannte Buchdrucker, zählen wegen ihrer überaus hohen Fruchtbarkeit und ihrem kurzen Generationszyklus zu den gefährlichsten Baumschädlingen. Aus einem einzigen Käferbaum können bis zu 50.000 Jungkäfer ausfliegen. Diese wiederum können 20 gesunde Bäume zum Absterben bringen.