Wölfe: „Schießen, schaufeln, schweigen!“

Ein Schweizer Bauer hat bei einer Podiumsdiskussion in Südtirol seine Lösung für das Wolfsproblem präsentiert. Seiner Meinung nach würden nur „die drei S“ bei Raubtieren helfen: Schießen, Schaufeln und Schweigen.

Die Podiumsdiskussion zum Thema „Großraubtiere und Almbewirtschaftung?“ wurde vergangene Woche in Lana von rund 850 Bauern, Jägern und Politikern aus allen Teilen Südtirols verfolgt. Eingeladen war auch der Schweizer Landwirt und Chef der Vereinigung zum Schutz der Weidetierhaltung in den Kantonen St. Gallen, Glarus und Appenzell, Martin Keller. Die von ihm eingebrachten „3 S“ ernteten im Saal tosenden Applaus und haben gezeigt, dass sich die Wolfsdebatte in Südtirol allmählich zuspitzt.

Wolf-Diskussion

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Bei der Podiumsdiskussion in Lana wurde über die Zukunft der Wölfe diskutiert

Südtirols Politiker schließen sich - besonders in Wahlkampfzeiten - gerne populistischen Tönen gegen den Wolf an. Landesrat Arnold Schuler beschwichtigte bei dem Diskussionsabend zwar, dass in Italien keine Möglichkeit bestehe, Wölfe zu entnehmen, stellte aber erstmals seine Wolfs-Petition vor.

Unterschriften gegen den Wolf

Um in Rom und auch in Brüssel Druck auszuüben, eine geregelte Entnahme von Wölfen zu ermöglichen, hat der Landesrat für Landwirtschaft eine Unterschriftensammlung gestartet. Über 6.500 Personen haben mittlerweile unterschrieben. Der italienweite Schutzstatus des Wolfes soll gesenkt werden. Umweltschützer sehen das kritisch. Die Petition gieße zusätzlich Öl ins Feuer. „Jetzt haben wir März und schon im Juni sollen die Tiere wieder auf die Alm kommen, was wir also dringend bräuchten, ist eine sachliche Diskussion und einen vernünftigen Wolfsplan. Eine Petition kann da wenig ausrichten“, ist Andreas Riedl vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz überzeugt.

Wolf in der Fotofalle

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Die Bauern fürchten, dass der Wolf im Sommer wieder zuschlägt

2.000 Wölfe in Italien

Derzeit werden in Italien 2.000 Wölfe gezählt - das sind zehn Prozent der europäischen Population. Pro Jahr werden in Italien drei bis 400 Wölfe gewildert oder vergiftet. Die Wolfs-Petition ist in der Wahlkampfzeit ein Versuch in Zukunft die Wölfe legal zu erlegen.