ÖVP legt deutlich zu, SPÖ vor FPÖ

Die ÖVP bleibt in Tirol unangefochten stimmenstärkste Partei und legte um fast fünf Prozentpunkte zu. Die SPÖ gewann das Rennen um Platz zwei vor der FPÖ. Die Grünen bleiben zweistellig, Liste Fritz und NEOS sind fix im Landtag.

Die ÖVP hat die 40-Prozent-Marke deutlich übertroffen und damit auch das anvisierte Wahlziel. Die SPÖ darf sich über Platz zwei freuen und die FPÖ über die deutlichsten Zugewinne bei dieser Wahl. Auch die Grünen bleiben zweistellig und haben damit ihr Ziel erreicht. Liste Fritz und NEOS haben den Einzug in den Landtag geschafft, FAMILY und impuls tirol werden nicht im Landtag vertreten sein. Die Wahlbeteiligung war mit 60 Prozent relativ gering.

Vorläufiges Ergebnis LTW Tirol 2018

SORA/ORF

Einige Mandate wandern

Das Wahlergebnis wirkt sich auch auf die Sitzverteilung im Landtag aus. Die ÖVP kommt demnach auf 17 Sitze, das ist um einer mehr als bisher. Ebenso einen Mandat zusätzlich dürfen die SPÖ und die FPÖ in das Landesparlament entsenden, die Grünen um einen weniger. Die Liste Fritz hält ihren Mandatsstand, NEOS ist künftig ebenfalls mit zwei Sitzen im Landtag vertreten.

Karte, eingefärbt nach Stimmenmehrheit in Gemeinden bei Landtagswahl 2013 und 2018

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

ÖVP in fast allen Gemeinden voran

Die ÖVP war in allen neun Tiroler Bezirken stimmenstärkste Partei. In den Bezirken Landeck, Imst, Schwaz und Kitzbühel gab es sogar absolute Mehrheiten für die Partei von Günther Platter. Nur in zwei Gemeinden gab es keine schwarze Mehrheit - in Lienz und Sellrain. In ersterer ist SPÖ-Spitzenkandidatin Elisabeth Blanik Bürgermeisterin, in Sellrain Georg Dornauer, der Zweite auf der SPÖ-Liste - mehr dazu in Die Gemeindeergebnisse im Detail.

Spitzenakndidaten

ORF

Fast alle mit Wahl zufrieden

Die Spitzenkandidaten der vier stimmenstärksten Parteien ÖVP, SPÖ, FPÖ und Grüne sprachen jeweils von einer positiven Wahl. Alle erklärten künftig im Land mitgestalten zu wollen. NEOS und Liste Fritz sehen sich in der Oppositionsrolle. Letztere hätten sich wohl ein wenig mehr Stimmen erwartet - mehr dazu in So reagieren die Spitzenkandidaten.

Wahlausgang für Experten nicht überraschend

Hauptsieger sei wie erwartet „eindeutig“ die ÖVP von Landeshauptmann Günther Platter, der sich nun jeden als Partner aussuchen könne, erklärte OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Die bundespolitischen Auswirkungen der Landtagswahl bewertet Bachmayer wie sein Kollege Peter Hajek (Public Opinion Strategies) als gering.

Politologe Filzmaier über den Wahlausgang

Bezüglich der Koalitionsfrage werde es einen harten Verhandlungsmarathon geben, LH Platter lasse sich nicht in die Karten schauen, so Politologe Peter Filzmaier.

Spannende Frage nach Koalitionspartner

Dass die ÖVP zulegen wird und in Richtung 45 Prozent marschiere, sei keine Überraschung, sagte Bachmayer. Platter könne sich nun jeden als Partner aussuchen - der Meinungsforscher glaubt, dass vieles gegen eine Fortsetzung mit den Grünen, sondern für eine Regierung mit der SPÖ spricht.

Dass die SPÖ Platz Zwei halten kann und deutlich zulegt, sei ein Wahlerfolg und „war in dieser Klarheit nicht zu erwarten“, befand Hajek. Er warne aber davor, darin einen „Turnaround“ für die Bundespartei zu sehen - „dafür ist die Löwelstraße zu sehr mit sich selbst beschäftigt“.

Stimmenanteile der Parteien 2013 in Prozent - Säulengrafik, Sitzverteilung im Parlament - Tortengrafik

Grafik: APA; Quelle: APA

Ausgangslage vor der Wahl

Am Sonntag entschieden 537.273 Tirolerinnen und Tiroler über die Verteilung der 36 Mandate im Landtag. Bei der Landtagswahl stellten sich landesweit sieben Parteien der Wahl. Neben den im Landtag Vertretenen - ÖVP, SPÖ, Grüne, FPÖ und Liste Fritz - traten zum ersten Mal NEOS und die Liste Family - Die Tiroler Familienpartei an. Die achte Liste, impuls-tirol, kandidierte nur in acht der neun Wahlkreise, obwohl sie aktuell mit drei Mandataren im Landtag sitzt.

Wie die Landeswahlbehörde am Freitag mitteilte, wurden 32.980 Wahlkarten ausgegeben.

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