Medizin-Studierende erhalten Entschädigung

Eine langjährige Forderung von Medizin-Studierenden hat bei den Verantwortlichen nun Gehör gefunden. Künftig sollen sie - wie an vielen anderen Spitälern - auch an den tirol kliniken für das klinisch-praktische Jahr eine Aufwandsentschädigung erhalten.

Die tirol kliniken sollen ein Modell für eine Entschädigung für das Klinisch-Praktische Jahr (KPJ) ausarbeiten. Diesem Plan stimmte die Landesregierung am Dienstag zu. Die Studierenden sollen zwischen 400 und 600 Euro im Monat erhalten. Die Gesamtkosten werden mit circa einer Million Euro beziffert. Noch im ersten Halbjahr 2018 soll die Regelung in Kraft treten. In die Verhandlungen werden auch die HochschülerInnenschaft (ÖH) und die Med Uni Innsbruck eingebunden.

Fast alle Spitäler zahlen Aufwandsentschädigung

Seit Sommer 2014 müssen Medizin-Studierende ein Klinisch-Praktisches Jahr absolvieren. Das Pflichtpraktikum dauert 48 Wochen zu je 38 Wochenstunden. Während dieser Zeit entlasten die angehenden Ärzte auch das Spitalspersonal. Eine Aufwandsentschädigung war zunächst nicht vorgesehen. Nach und nach wurde diese aber von den unterschiedlichen Spitälern bzw. Spitalserhaltern eingeführt. In beinahe allen österreichischen Krankenhäusern wird mittlerweile eine solche Aufwandsentschädigung gezahlt. Wien zahlt beispielsweise 650 Euro pro Monat für das Klinisch-Praktische Jahr.

Plan hilft, Ärzte in Tirol zu halten

Die ÖH Medizin Innsbruck begrüßte die Ankündigung des Landes und bezeichnete sie als „wichtigen Schritt zu richtigen Zeit“. Damit sei in Zeiten des Ärztemangels ein entscheidender Schritt gesetzt worden, um die tirol kliniken im Speziellen und den Gesundheitsstandort Tirol im Generellen auf dem ausgesprochen hohen gegenwärtigen Niveau zu halten, hieß es in einer Aussendung der ÖH.

Viele gehen, weil nicht bezahlt wird

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der ÖH der Med Uni Innsbruck ergab, dass die Aufwandsentschädigung ein wichtiges Kriterium für die Wahl des Spitals für das KPJ ist. Demnach haben sich acht von zehn Innsbrucker Medizinstudierende gegen eine Absolvierung ihres KPJs an den tirol kliniken entscheiden, da diese im Gegensatz zu anderen Tiroler Spitalsträgern bislang keine Aufwandsentschädigung entrichten. Viele Studierende seien folglich aus finanziellen Gründen gezwungen, Innsbruck zu verlassen.