Unternehmen müssen Daten besser schützen

Die Daten von Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern werden künftig besser geschützt. Dafür wurde das Datenschutzrecht EU-weit vereinheitlicht. Die neue Datenschutzgrundverordnung gilt ab 25. Mai.

Täglich hinterlassen wir viele Daten bei verschiedenen Unternehmen und Institutionen. Das reicht von der einfachen Adresse für einen Newsletter bis hin zu sensiblen Gesundheitsdaten. Unternehmen müssen die Verarbeitung solcher Daten in Zukunft genau dokumentieren und umfassende Datenschutzerklärungen auf ihren Webseiten veröffentlichen. Auch die Kunden werden über den Zweck der Verwendung informiert und können diese gegebenenfalls verweigern.

Zehn-Punkte-Plan für Unternehmer

All das kommt mit der neuen EU-Verordnung auf die Unternehmer zu. Datenrechtsexperte Werner Pilgermair spricht in diesem Zusammenhang von einem Zehn-Punkte-Plan: Diese zehn Punkte, die die Unternehmen umsetzen müssten, würden darauf abzielen, dass die Betroffenen ihre Rechte stärker und besser ausüben und wahrnehmen könnten, als dies bisher der Fall sei, so Pilgermair.

Das neue Datenschutzrecht gelte aber nicht nur für große Konzerne, sagt Arbeitsrechtsexperte Florian Brutter von der Wirtschaftskammer. Es sei vielmehr jedes Unternehmen betroffen, das Daten – egal ob Personal-, Kunden-, Lieferanten- oder sonstige Daten – verarbeite. Das bedeutet für viele Betriebe einen erheblichen administrativen Aufwand. Wie groß dieser tatsächlich ist, hänge aber vom Unternehmen ab. Wer bisher den Datenschutz noch nicht sehr ernst genommen habe, sollte dazu bis Mai seine Einstellung ändern und den Datenschutz ernster nehmen, empfiehlt Brutter.

Unternehmen sollen sich rechtzeitig informieren

Datenrechtsexperte Pilgermair rät den Unternehmen, sich rechtzeitig vorzubereiten und sich im Internet zu informieren. Es gäbe Anleitungen, Musterformulierungen sowie Online-Tools, durch die man sich durchklicken könne und herausfinden könne, was der einzelne Unternehmer tun müsse.

Auch die Wirtschaftskammer hat im letzten Jahr eine Informationskampagne gestartet. Der erste Vortragsabend zu diesem Thema am Montag war ausgebucht. Weitere Informationsveranstaltungen seien geplant, so Brutter.

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