Aus für Pflegeregress: Gemeinden wollen Geld

Nach der Abschaffung des Pflegeregresses fordern Gemeinden seit Monaten vollen Kostenersatz vom Bund. Österreichweit beschlossen bereits mehr als 1.150 Gemeinden entsprechende Resolutionen – darunter auch 106 Tiroler Gemeinden.

Mehr als die Hälfte der österreichischen Gemeinden beschloss bereits im Gemeinderat die Resolutionen des Gemeindebundes. Auch viele Tiroler Gemeinden - von Abfaltersbach bis Zams, darunter auch größere Städte wie Hall, Kitzbühel, Landeck, Kufstein, Schwaz oder Wörgl - schlossen sich den österreichweiten Resolutionen bereits an.

Der Frust in den Gemeinden sei groß, sagt Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl. Der Bund belaste die Gemeindefinanzen durch die Abschaffung des Pflegeregresses enorm. Ein hoher Anteil der Pflegekosten müssten nämlich von den Gemeinden aufgebracht werden.

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl mit Vizepräsident Rupert Dworak

Gemeindebund

Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl und Vizepräsident Rupert Dworak halten die Resolutionen in Händen

Es gebe Verträge mit den Steuerzahlern, wonach nicht mehr ausgegeben, wie eingenommen wird. Werden diese eingehalten, müsste etwa bei Straßen, dem Kinderbetreuungsausbau und anderen notwendigen Investitionen gespart werden. Für den Fall, dass man sich nicht einigen könne, schließt Riedl eine Klage beim Verfassungsgerichtshof nicht aus.

Kein Zurückgreifen mehr auf Geld möglich

Im Juni 2017 beschloss der Nationalrat die Abschaffung des Pflegeregresses ohne Einbindung der Länder und Gemeinden. Damit können die Bundesländer seit 1. Jänner 2018 nicht mehr auf das Vermögen von Personen, die in stationären Pflegeeinrichtungen betreut werden, zurückgreifen, um die Pflege zu finanzieren. Gleiches gilt für das Vermögen von Angehörigen und Erben.

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