Missbrauchsvorwürfe: Jetzt wird ermittelt
Die Schilderungen von Nicola Werdenigg - ehemals Spieß - erfüllten zum Teil strafrechtlich relevante Tatbestände, so Hansjörg Mayr, Sprecher der Staatsanwaltschaft Innsbruck, gegenüber dem ORF Tirol. Deshalb habe man jetzt Ermittlungen vorerst gegen unbekannt in Auftrag gegeben.
Werdenigg soll befragt werden
Weil sich die Vorwürfe Werdeniggs auch gegen den Österreichischen Skiverband (ÖSV) richten, hatte dieser zuletzt gefordert, dass die ehemalige Rennläuferin Namen und Details bekanntgeben möge - mehr dazu in Missbrauch: ÖSV will Details und Namen. Das wollte Werdenigg bisher allerdings nicht.
Im einem Interview in der ZIB2 am Mittwoch sprach Werdenigg unter anderem von einem Vorfall innerhalb des ÖSV im Jahr 2005. Zu diesem und möglichen anderen Fällen soll die ehemalige Skirennläuferin von den Ermittlern jetzt befragt werden.
Werdenigg: „Übergriffe keine Einzelfälle“
Nach den jüngsten Vorwürfen der sexuellen Übergriffen im Skisport bekräftigte Nicola Werdenigg, dass es sich dabei nicht nur um Einzelfälle gehandelt habe.
Verjährung nach zehn Jahren muss nicht sein
Grundsätzlich verjähren Sexualdelikte nach zehn Jahren, allerdings nicht zwingend. Macht sich der Täter nämlich innerhalb der Verjährungsfrist erneut strafbar, dann verlängere sich auch die Verjährungsfrist für länger zurückliegende Fälle, so Mayr.
Zeitungsinterview brachte Stein ins Rollen
In einem Zeitungsinterview, das Werdenigg dem „Standard“ gab, sprach sie erstmals von sexuellem Missbrauch in ihrer Zeit als aktive Rennläuferin. Damals sei sie unter anderem von einem Mannschaftskollegen vergewaltigt worden - mehr dazu in Missbrauch: Werdenigg bricht Tabu auf. Gleichzeitig erzählte sie von Übergriffen an Burschen in der Skihauptschule in Neustift, was jetzt das Land Tirol dazu bewogen hat, die Opferhotline personell zu verstärken - mehr dazu in Land und ÖSV reagieren auf Missbrauchsvorwurf.