Viele Lehrlinge schaffen Abschlussprüfung nicht

Immer weniger Jugendliche in Tirol entscheiden sich für eine Lehre. Nicht nur das führe zu einem Fachkräftemangel, schlägt der ÖGB Tirol Alarm. Laut aktuellen Zahlen bestehen auch 25 Prozent der Lehrlinge die Lehrabschlussprüfung nicht.

Derzeit befinden sich weniger als 11.000 Jugendliche in Tirol in einer Lehrausbildung, das sind um rund 3.000 weniger als noch vor zehn Jahren. „929 offene Lehrstellen sind derzeit in Tirol gemeldet. Es braucht daher dringend Maßnahmen, um den Fachkräftebedarf der nächsten Jahre abdecken zu können. Erschwerend hinzu kommt, dass ein Viertel der Lehrlinge die Lehrabschlussprüfungen nicht besteht“, schlug Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth am Dienstag Alarm. 2016 bestanden in Summe 1.415 Lehrlinge in Tirol die Lehrabschlussprüfung nicht.

Zwischenprüfungen und Verlagerung der Abschlussprüfung

Als mögliche Lösung schlägt der ÖGB Tirol freiwillige Zwischenprüfungen und eine Verlagerung der Lehrabschlussprüfungen in die jeweiligen Fachberufsschulen vor.

Philip Wohlgemuth

Die Fotographen

Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth

„Lehrlinge sollten aufgrund des umfangreichen Prüfungsstoffs die Möglichkeit haben, nach Ablauf des jeweiligen Lehrjahres freiwillig ihr angeeignetes Wissen zu überprüfen. Das positive Ergebnis sollte bei der Abschlussprüfung angerechnet und positiv bewertet werden. So bekommen sie eine Vorstellung davon, wie die Abschlussprüfung tatsächlich abläuft, und hätten weniger Druck“, ist Wohlgemuth überzeugt.

Auch eine Verlagerung der Prüfung in die Fachberufsschule könnte eine Erleichterung für viele Lehrlinge sein, ist der ÖGB Tirol überzeugt. Viele Lehrlinge würden sich bei der Lehrabschlussprüfung aufgrund der unbekannten Umgebung überfordert fühlen, zahlreiche Maschinen würden auch anders funktionieren als die gewohnten in der Fachberufsschule.

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