Mit neuen Schienen in die Olympiasaison

Die Olympia-Saison im Eisschnelllauf nimmt mit dem Weltcup-Auftakt ab Freitag in Heerenveen so richtig Fahrt auf. Fünf Österreicher sind mit dabei, allen voran Vanessa Herzog. Die Tirolerin gilt für die Winterspiele in Pyeongchang als große heimische Hoffnung.

Für Olympia muss sich Herzog aber ebenso wie die Konkurrenz noch qualifizieren. Denn der Qualifikationsprozesse startet im Grunde erst mit diesem Wochenende. In Heerenveen wie danach bei den Weltcups in Stavanger, Calgary und Salt Lake City kann entscheidend gepunktet werden, per 10. Dezember geht ein Teil der Tickets weg. Die verbleibenden Olympia-Plätze werden über ein seit Juli geführtes Zeitenranking vergeben, diesbezüglich abgerechnet wird am 14. Jänner.

Kurzstrecken und Massenstart im Visier

Für Herzog sollte die Qualifikation kein Problem sein. Die 22-Jährige strebt die Pyeongchang-Teilnahme über 500, 1.000 und 1.500 m sowie im neuen Olympia-Bewerb Massenstart an. „Ich erwarte mir, mich auf allen Strecken über die Punkte zu qualifizieren“, sagte sie der APA - Austria Presse Agentur selbstbewusst. Herzogs Leistungen im bisherigen Saisonverlauf lassen auch einiges erwarten.

Topzeiten im Training lassen hoffen

„Ich habe relativ viel trainiert und hatte schon im Sommer gute Wettkämpfe“, erklärte die in Kärnten lebende Innsbruckerin. Vor knapp drei Wochen legte Herzog in Inzell absolute Topzeiten auf das Eis. „Ich war zu diesem Zeitpunkt noch nie so schnell wie heuer.“ Nach der durchwachsenen vorigen Saison freut sie das nun speziell. Damals war Herzog von einer damals neuen auf ihre alte Schiene zurückgewechselt.

Vanessa Herzog

GEPA

Dazu kamen zuletzt neue, bequemere Schuhe. „Das ist eine gute Kombination. Die alten Schuhe waren zu hart.“ Nun ist Herzog auf den ersten aussagekräftigen Vergleich mit den Mitbewerberinnen gespannt. „Jetzt werden alle Konkurrentinnen ihre Karten auf den Tisch legen“, wusste die ÖESV-Athletin. „Ich möchte konstant vorne sein, mit Plätzen von eins bis acht wäre ich happy.“

Beim Massenstart kann alles passieren

Mit Vorfreude blickt Herzog auf den Massenstart. „Da kann alles passieren, aber der liegt mir extrem. 16 Runden sind für mich als Sprinter lang, aber ich kann als Inline-Skater im Rennen lesen, was passiert.“ Im Massenstart-Feld haben sonst nur eine Italienerin und eine Niederländerin Erfahrungen vom Inline-Skating. Als solche versteht sich Herzog darauf, sich zwischen den Sprints gut zu erholen und zu entspannen.

Für Heidegger hängen die Trauben hoch

Zuversichtlich in die Saison geht auch Linus Heidegger. Im Oktober verbesserte er den ÖESV-Rekord über 5.000 m zweimal, primär auf dieser Strecke liegen auch seine Olympia-Hoffnungen. „Ich habe im Sommer grundlegend ein paar Dinge verändert, die mir relativ gut getan haben“, ließ er wissen. Dazu zählt eine Trainingskooperation mit dem Deutschen Patrick Beckert. „Da konnte ich vor allem technisch profitieren.“

Grundsätzlich hat der Tiroler seine Technik umgestellt, um diese im Finish der Rennen auch noch besser auf das Eis zu bringen. Außerdem hat sich Heidegger anders als bisher nun ganz auf die längeren Strecken konzentriert. Ins Olympia-Feld über 10.000 m zu kommen, ist allerdings sehr schwierig, da es da nur insgesamt zwölf Quotenplätze gibt. Im Massenstart aber rechnet sich auch Heidegger etwas aus.

Ebenso spitzen Armin Hager und Viola Feichtner ein wenig auf diese Disziplin, sehen da ihre Olympia-Chance. Sein Debüt für Österreich gibt Floris Root. Der 21-Jährige hat niederländische Wurzeln, startet dieses Wochenende „in seiner zweiten Heimat“ am Thialf-Eisring über 1.000 m. Olympia im Februar wird für ihn allerdings noch zu früh kommen.