Urteil: Krankenschwester zu Unrecht entlassen

Eine Kufsteiner Krankenschwester ist zu Unrecht von ihrem Arbeitgeber wegen ständiger Datenschutzbeschwerden entlassen worden. Nach dem Urteil des Oberlandesgerichts will die Frau ihren Dienst sofort wieder antreten.

Die Frau hatte festgestellt, dass Kollegen in ihre persönliche Krankenakte und in die ihres verstorbenen Sohnes Einblick genommen hatten. Sie erhob dagegen Beschwerde bei der Datenschutzbehörde. Auf deren Geheiß verschärfte das Krankenhaus schließlich die Zugriffsrechte im EDV-Programm. Doch die Änderungen gingen der Frau nicht weit genug, sie wandte sich erneut an die Datenschutzbehörde.

Im Juli 2016 wurde sie dann vom Krankenhaus fristlos entlassen - mehr dazu in Frau bekämpft Datenmissbrauch: Entlassen.

Angeblicher Datenmissbrauch Krankenhaus Kufstein

ORF

Das EDV-Protokoll listete auf, wer wann auf welche Daten zugegriffen hat

Krankenschwester möchte wieder arbeiten

Das OLG bestätigte die Entscheidung der ersten Instanz - mehr dazu in Krankenschwester bekämpfte Entlassung, wonach der Verwaltungsdirektor alleine zu der Entlassung nicht berechtigt war.

Die Betroffene, die Zeit ihres Lebens im Krankenhaus gearbeitet hatte, sieht sich durch das Urteil rehabilitiert und möchte so bald wie möglich wieder ihren Dienst antreten. Auf eine entsprechende Anfrage gab das Krankenhaus noch keine Antwort. Gegenüber dem ORF wollten die verantwortlichen Krankenhausmanager das Urteil nicht kommentieren.