Betrügereien mit „Geschäftsführer-Trick“

Betrüger versuchen derzeit mit dem „Geschäftsführer-Trick“ Firmen in Tirol zu prellen. Diese Woche konnten Unbekannte zwei Unternehmen in Innsbruck und im Oberland um mehrere tausend Euro betrügen.

Die Betrüger gehen inzwischen äußerst professionell vor, mit E-Mails, die scheinbar vom Geschäftsführer der Firma kommen. Sie täuschen vor, dass dieser eine größere Überweisung veranlassen will. Die Mails gehen dabei zielgerichtet an die zuständigen Mitarbeiter in der Firma, etwa in der Buchhaltung. Meist kommen die Mails zu einer Zeit, in welcher der Chef nicht im Haus ist.

Hände auf Computer-Tastatur

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Die Täter kunden das Firmenumfeld genau aus

Betrug trotz Rückfrage per E-Mail

Die Täter kundschaften das Umfeld zuvor offenbar genau aus, sagt Hans-Peter Seewald vom Landeskriminalamt. Sie durchsuchen dazu allgemein zugängliche Informationen wie Firmenbücher, Jahresberichte, Werbeauftritte im Internet oder Informationen aus sozialen Netzwerken. In einem für die Täter günstigen Moment werde ein E-Mail mit einer Aufforderung geschickt, Geld an ein ausländisches Konto zu überweisen.

In einem der beiden jüngsten Fälle in Tirol fragte die Angestellte sogar in einem Retour-Mail nach. Die Betrüger konnten sie trotzdem täuschen. Von den beiden Firmen in Imst und Innsbruck wurden letztlich beträchtliche Euro-Beträge im fünfstelligen Bereich überwiesen.

Hans-Peter Seewald

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Hans-Peter Seewald

Rückfrage per Telefon oder persönlich

Seewald sagt, die Täter würden immer versuchen, Zeitdruck zu erzeugen und Geheimhaltung vorzutäuschen. „Man sollte sich hier nicht beeinflussen lassen, sondern in erster Linie in Ruhe agieren.“ Das E-Mail sollte man anhand von Schreibweise oder Absenderadresse überprüfen und den Inhalt verifizieren, indem man am besten per Telefon oder direkt nachfragt.

Ist das Geld erst überwiesen, dann ist es in der Regel auf Nimmer-Wiedersehen weg. Allein in Österreich haben Betrüger mit dieser Masche in den vergangenen Jahren Millionenbeträge ergaunert.