Berge im Visier einer Graffiti-Gruppe

Eine Graffiti-Gruppe hat die Tiroler Berge für ihre Tätigkeiten entdeckt. Ihre Hinterlassenschaften sind auf Gipfelkreuzen oder Wegweisern zu finden. Beim Alpenverein zeigt man sich davon wenig begeistert.

Viele Bergsteiger werden in letzter Zeit gerätselt haben, was der Schriftzug „FOVS“ bedeuten soll, der immer zahlreicher auf Gipfelkreuzen, Steinen und auch Felsen auftaucht. Offensichtlich will mit diesem Schriftzug eine Graffiti-Gruppe Aufmerksamkeit erregen. FOVS dürfte dabei ein Kürzel für „For overall visual satisfaction“ sein, zu deutsch „zur allgemeinen visuellen Befriedigung“.

Wenig begeistert von den Aktionen zeigt man sich beim Österreichischen Alpenverein. Peter Kapelari, der beim Alpenverein unter anderem für Hütten und Wege zuständig ist, sagt, wenn die Leute im Internet schreiben, dass sie für die positive Anerkennung des Sprayens kämpfen, „dann sind sie damit ein bisschen falsch am Weg“. Dumm sei es auch, wenn Schilder beklebt werden. Andere würden dann versuchen, das mit Skistöcken wieder herunterzukratzen und dann sei die Pulverbeschichtung kaputt.

Der Alpinist Lukas Ruetz hat in den Sellrainer Bergen mehrere Phasen beobachtet: Zuerst tauchten die blauen Aufschriften auf Steinen auf, dann auch auf Gipfelkreuzen, später kamen die gelb-schwarzen Aufkleber dazu.

Die Suche im Internet unter dem Begriff „FOVS“ führt zu Seiten aus Innsbruck beziehungsweise aus Vorarlberg, es dürfte sich daher um eine in Westösterreich agierende Gruppe handeln, die offensichtlich auch einige bergtüchtige Leute in ihren Reihen hat. Auch wenn Graffitis auf den Bergen ein ungewohnter Anblick sind, sehen die Schriftzüge oder Aufkleber im Vergleich zu manchen Graffitis auf Betonwänden oder Eisenbahnwaggons doch sehr bescheiden aus.

Hermann Hammer; tirol.ORF.at