Olympia: Gegenwind wird stärker

Nach der Liste Fritz sprechen sich jetzt auch die Innsbrucker Grünen gegen eine Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2026 aus. Sie zweifeln am Nutzen für das Land. Klar dafür sind ÖVP, SPÖ und FPÖ, wenn auch mit Bedingungen.

Am 15. Oktober stimmen die Tirolerinnen und Tiroler - zugleich mit der Nationalratswahl - über eine mögliche Bewerbung für die Olympischen Winterspielen 2026 ab. Das klare Nein der Innsbrucker Grünen bringt jetzt neuen Schwung in die Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern.

Während Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) für ein klares „Ja“ werben, wettert seit Monaten die Liste Fritz gegen das Milliardenprojekt - mehr dazu in Olympia: Liste Fritz warnt vor Bewerbung. Dazu gesellen sich die jetzt die Innsbrucker Grünen.

Georg Willi: Sommertourismus stärken

Der Spitzenkandidat der Innsbrucker Grünen Georg Willi hält die bereits präsentierte Machbarkeitsstudie zwar für seriös, man dürfe aber nicht den nachhaltigen Nutzen für das Land außer acht lassen: „Wenn man sich anschaut, wie Tirol und Innsbruck sich positionieren sollen, dann geht es in Richtung Stärkung des Sommertourismus. Und da sind Olympische Winterspiele nicht hilfreich.“

An kleinere und nachhaltige Winterspiele glaubt Willi zudem nicht: „Beim Thema Nachhaltigkeit sind die Ansprüche sehr hoch. Aber das Internationale Olympische Kommitee (IOC) ist ein Weltkonzern, der sehr viel Geld verdienen will, mit Verträgen, mit internationalen Konzernen, die zwingen uns ihre Bedingungen auf. Wir können uns zwar nachhaltige, grüne Spiele wünschen, aber es diktiert das IOC.“ Ganz klar gegen Olympia stellt sich auch die Liste Fritz. Sie befürchtet auch bei geschrumpften Spielen maximale Kosten.

Stadt-VP spricht von „Grüner Bevormundung“

Für die Grünen sei es ein Selbstverständnis, den Menschen demokratische Entscheidungen abnehmen zu wollen, kritisiert VP-Stadtparteiobmann Franz X. Gruber die Nein-Empfehlung der Innsbrucker Grünen. seitens der Innsbrucker VP gibt es keine derartige Abstimmungsempfehlung. Die grüne Nein-Empfehlung zeige zudem die tiefe Zerrissenheit der Grünen nicht nur im Bund, sondern auch in Innsbruck. „Der Alleingang der Innsbrucker Grünen gegen die eigenen Grünen auf Landesebene ist ein weiteres Kapitel des tiefen und vielschichtigen inneren Streits dieser Partei", so Gruber.

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